Schwarzerlenpflanzung mit Farnbewuchs im Naturwald Hoher Keller - Foto: Markus Schönmüller
Naturwald Hoher Keller
Botanische Raritäten und viel Entwicklungspotential
Der Naturwald Hoher Keller (280 ha) ist Teil des gleichnamigen europäischen Schutzgebietes. Es handelt sich um den östlichsten Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges. Das Gebiet erstreckt sich von 450 m ü NN bis zu den höchsten Erhebungen Wüstegarten (675 ha) und Hunsrück (636 ha).
Kaum alte Baumbestände, aber viel Potential
Noch handelt es sich bei den Wäldern am Grat des Hohen Keller um monotone Fichtenforste, in denen sich erst noch ein natürlicher Buchenwald entwickeln muss. Die aus wirtschaftlicher Sicht so verheerenden Baumschäden der zunehmend trockeneren Sommer können hier einen positiven Effekt auf eine schnelle Waldumwandlung zum naturnahen Wald haben. Selbst die enthaltenen Buchenwaldbereiche sind durch die Holzernte so in ihrer Entwicklung zurückgeworfen worden, dass es mehrere Generationen brauchen wird, bis wieder alte Wälder entstanden sind.
Botanische Vielfalt
Naturschutzfachlich besonders wertvoll sind aber im Wald enthaltene Blockhalden und urige kleine Moore und Quell-Sümpfe.
Mit Arten wie Sumpf-Veilchen, Europäischer Siebenstern, Kolben-Bärlapp, Tannen-Bärlapp, Ästiger Bärlapp, Natternzunge, Wassernabel, Rippenfarn, Bergfarn, 9 Torfmoosarten und Schmalblättrigem Wollgras sind es die botanischen Raritäten, die den Wald so schützenswert machen.
Über den Fernwanderweg „Kellerwaldsteig“ kann man in seiner 6. Etappe den ganzen langgestreckten Naturwald durchwandern. Auf dem Wüstegarten gibt es einen 28 Meter hohen Aussichtsturm, von dem aus man die umgebenden Mittelgebirge gut sehen kann. Eine Parkgelegenheit gibt es in Fischbach bei Haina (Kloster) an der Straße „Am Hüttenteich“.
Politik, Wirtschaft und Verbände entwickeln verschiedene Szenarien zur Abmilderung der globalen Erwärmung. Im Zuge dieser Diskussion müssen Moore eine ihrer Bedeutung als Kohlenstofflager und -speicher angemessene Rolle erfahren. Mehr →