Quartier auf dem Dachboden - Foto: Thomas Stephan
Fledermausfreundliches Haus
Helfen Sie den faszinierenden Kobolden der Nacht!
Sie fliegen mit den Händen, sehen mit den Ohren und erwachen, wenn die meisten von uns schlafen gehen. Schon seit 50 Millionen Jahren gibt es Fledermäuse. Kaum eine Tiergruppe hat uns Menschen so fasziniert und zu Spekulationen angeregt wie die Kobolde der Nacht. Die geheimnisvollen Säugetiere wohnen in dunklen Spalten und Höhlen, orientieren sich mit Ultraschall und ernähren sich ausschließlich von Insekten und Spinnen. In Hessen gibt es neunzehn verschiedene Fledermausarten. Sie sind alle streng geschützt.
Quartiere für die Flattertiere
Fledermäuse benötigen im Jahresverlauf viele verschiedene Quartiere: Von der „Wochenstube“ zur Jungenaufzucht über wechselnde Schlaf- und Fraßplätze sowie Balzquartiere zur Fortpflanzung bis hin zur frostsicheren Winterzuflucht für einen geruhsamen Winterschlaf. Einige Fledermausarten haben sich an den Menschen gewöhnt und suchen nach Unterkünften an unseren Häusern. Da sie nicht in der Lage sind, selbst Behausungen zu bauen, nutzen sie unterschiedlichste Hohlräume, Risse und Spalten an Gebäuden oder auch Dachböden als zeitweilige Wohnung.
Die Bausubstanz des Hauses wird dabei nicht beschädigt. Oft werden Fledermäuse wegen ihrer stillen und nächtlichen Lebensweise nicht bemerkt und übersehen. Bei Baumaßnahmen am Haus sind sie dann schnell gefährdet, z.B. durch Veränderungen an der Hausfassade oder am Dachstuhl. Dabei ist es gar kein Problem, sein Haus zu renovieren und dabei auch an die Fledermäuse zu denken. Schon mit einfachen Maßnahmen kann man ihnen Unterschlupf bieten und damit einen wichtigen Beitrag zum Überleben der wendigen Flugkünstler leisten. Sie werden staunen, wie leicht es ist, attraktive Fledermaus-Quartiere zu schaffen!
Beratung bei Fledermausfragen
Mit der NABU-Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ möchten wir Sie bei Fragen zum Fledermausschutz am Haus (z.B. bei Renovierungen oder Neubauten) beraten, neue Fledermausquartiere an Gebäuden schaffen sowie bestehende Fledermausquartiere in Hessen zusammen mit Ihnen schützen und erhalten. Nicht zuletzt möchten wir auch Ihr Engagement für Fledermäuse am oder im Haus mit einer Urkunde und Plakette würdigen. Die NABU-Aktion wurde 2014 von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
Helfen Sie den Flattermännern!
Egal ob privater Hausbesitzer, Kirchengemeinde, Stadtverwaltung oder Schlossverwalter: Alle Fledermausfans können sich an der NABU-Aktion "Fledermausfreundliches Haus“ beteiligen. Haben Sie bereits Fledermäuse als Untermieter an Ihrem Haus? Haben Sie bei einer Baumaßnahme ein neues Quartier für Fledermäuse geschafen? Wollen Sie Fledermäusen ein Zuhause geben und hätten gerne eine Beratung? Befindet sich in Ihrer Gemeinde ein bekanntes Fledermausquartier (z.B. in Kirchen, Burgen, Stollen oder öffentlichen Gebäuden)? Wenn sich eine der Fragen mit „Ja“ beantworten lässt, lohnt sich das Mitmachen! Rufen Sie das NABU-Fledermaustelefon an oder schicken Sie uns eine E-Mail. Vielleicht erhält auch Ihr Haus schon bald die Urkunde und Plakette „Fledermausfreundliches Haus“. Hessenweit sind bereits 1204 Häuser ausgezeichnet.
NABU-Aktion "Fledermausfreundliches Haus"
Projektleitung: Petra Geerdink
Telefon: 06441-67904-25
E-Mail: Petra Geerdink
Mehr Infos über Fledermäuse
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Können Fledermäuse Krankheiten übertragen? Und was soll ich tun, wenn ich eine Fledermaus finde? Diese und viele andere Fragen werden in unseren FAQs beantwortet. Wer hier nicht fündig wird, ruft einfach das NABU-Fledermaustelefon an. Mehr →