Naturwald am Dreienberg - Foto: Herbert Jäger
Naturwald Dreienberg
Vielfältiges Pflanzenparadies auf dem Tafelberg
Der Dreienberg ist der nördlichste Ausläufer der Vorder-und Kuppenrhön und hat die charakteristische Form eines Tafelberges. Er liegt markant inmitten einer Agrarlandschaft, ist aber über einen schmalen Gehölzsaum mit dem Landecker Berg verbunden.
Hier gedeihen die typischen Waldgesellschaften auf Muschelkalk, wie Perlgrasbuchenwald, Platterbsen-Buchenwald und Orchideenbuchenwald. Bärlauch und Aronstab finden sich im Frühjahr in der üppigen Krautschicht.
Das 352 Hektar große Naturschutzgebiet gilt als Juwel des Biosphärenreservates Rhön mit einer einmaligen Pflanzenvielfalt mit über 600 Pflanzenarten. Während im 251 Hektar großen Naturwald der Kalk-Buchenwald mit Orchideen und seltenen Frühblühern als Kernzone des Biosphärenreservates eine Entwicklung zu einem echten Urwald nimmt, findet man an den südexponierten Hängen Kalkmagerrasen, Heckensäume sowie einige Kalkäcker mit seltenen Acker-Wildkräutern.
Da das Gebiet schon seit 1986 als Naturschutzgebiet geschützt ist, finden sich schon typische Naturwaldstrukturen. Wo alte Bäume zusammenbrechen bilden sich Lichtinseln, die Vorteilhaft für manche Orchideen sind. So gehören Pflanzenarten wie das Rote und Weiße Waldvögelein und der Türkenbund zu den Besonderheiten des Gebietes.
Die NABU-Ortsgruppe Dreienberg betreut ehrenamtlich dieses wertvolle Naturschutzgebiet. Die Kalkäcker werden in Form der historischen Dreifelderwirtschaft bearbeitet. Sie weisen zwischenzeitlich 80 seltene Wildkrautarten auf, darunter einige, die bundesweit vom Aussterben bedroht sind. Hier wachsen wieder Kornblumen, Adonisröschen, Ackerrittersporn und Ackerkohl. Die Kalktrockenrasen werden durch gezielte Beweidung mit Schafen offengehalten. Die wenigen Kalkquellsümpfe werden per Hand gemäht.
Mehr als 50 Tagfalter wurden im Gebiet nachgewiesen.
Für Naturliebhaber bietet sich von Mai bis September eine gute Möglichkeit, das Schutzgebiet zu erkunden. Für die Dreienberg-Exkursion sollte man sich etwa drei Stunden Zeit nehmen.
Mehr zum dreienberg
Die Versuchung ist groß, die Natur in Form eines schönen Blumenstraußes mit ins Wohnzimmer zu bringen. Aber darf man das überhaupt? Im Prinzip ja, aber nur in bestimmten Mengen; bei bestimmten Arten ist es ganz verboten, ebenso in vielen Schutzgebieten. Mehr →
Er leuchtet schon von weitem kräftig dunkelblau aus den Rändern von Getreideäckern oder auch auf frischen Erdhaufen. Unkrautbekämpfung mit Herbiziden, eine effektive Saatgutreinigung und der Verlust von Ackerrändern bedrohen den Ackerrittersporn. Mehr →
In der Blumensprache stehen die Anemonen als Symbol für Unschuld, Vertrauen und Vergänglichkeit. Doch trotz ihrer scheinbaren Verletzlichkeit sind Anemonen im Garten ausgesprochen anspruchslos und pflegeleicht. Mehr →
Der Kaisermantel ist Schmetterling des Jahres 2022. Sein lateinischer Name ist inspiriert von Aphrodite, der Liebesgöttin. Und die Kaisermäntel sind wirklich wahre Schönheiten des Waldes. Dort sind sie häufig anzutreffen. Für diesen Lebensraum haben sie ein ganz besonderes Verhalten zur Eiablage entwickelt. Mehr →