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  3. Vogel des Jahres
  • Kiebitz in Hessen
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Vorlesen

Schillernde Persönlichkeit auf dem Acker

Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024

Der ehemalige Allerweltsvogel hat es in den letzten Jahrzehnten durch die Trockenlegung von Moorflächen und Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft nicht leicht in Hessen und kommt bei uns nur noch in wenigen Restbeständen vor.


Kiebitz - Foto: Susanne Großnick/www.naturgucker.de

Kiebitz - Foto: Susanne Großnick/www.naturgucker.de

Noch vor 30 Jahren war der Kiebitz mit über 2.000 Brutpaaren in Hessen weit verbreitet. Heute sind es gerade noch 350 Brutpaare, die fast ausschließlich in vier Regionen zu finden sind: Die größten Bestände gibt es mit 240 Brutpaaren in der Wetterau, gefolgt von 61 Paaren im Hessischen Ried, 34 im Raum Dieburg und 15 im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Damit folgt er leider dem Negativtrend vieler bodenbrütender Vogelarten im Agrarland. Entsprechend wird der neue Jahresvogel in der Roten Liste Hessens als „vom Aussterben bedroht“ geführt.


Kiebitzschutz in Hessen

Feuchte, nicht zu intensive Grünlandflächen sind ein guter Lebensraum für Kiebitze, wenn das Wasser bleiben darf. - Foto: Hans Wirth

Feuchte, nicht zu intensive Grünlandflächen sind ein guter Lebensraum für Kiebitze, wenn das Wasser bleiben darf. - Foto: Hans Wirth

Vor allem macht die Entwässerung von Feuchtwiesen und Äckern der Art schwer zu schaffen. Die gängige Praxis Wasser möglichst schnell auf der Landschaft abzuleiten, wird in den zunemhend trockenen Sommern für Arten wie den Kiebitz um so problematischer. Weitere Gefährdungs-Ursachen sind der Nahrungsmangel durch den starken Einsatz von Pestiziden und hochwüchsige Wiesen durch zu viel Düngung. Die Wiedervernässung von Feuchtwiesen und Niedermooren sowie eine naturfreundlichere Landwirtschaft können dabei helfen, den Rückgang der Kiebitze aufzuhalten und eine Trendwende einzuleiten.

Bei der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe werden mehrere für den Kiebitz geeignete extensive Grünlandflächen und Feuchtwiesen betreut und im Zuge des Niedermoor-Projektes werden hessische Niedermoorflächen gesichert, wiedervernässt und entwickelt. Die NABU-Gruppen der Kiebitzregionen erfassen ihre Bestände regelmäßig und sichern die Brutplätze. Hier sehen Sie ein Beispiel für die Brutplatzsicherung beim NABU-Groß-Gerau.


Schutz vor Fressfeinden

Kiebitz auf Nest - Foto: Michael Steven

Kiebitz auf Nest - Foto: Michael Steven

Ein sehr wichtiger Faktor ist der Schutz der verbliebenen Brutplätze durch einen Prädatorenschutzzaun. Die hohen Zäune verhindern, dass Beutegreifer wie Fuchs und Waschbär die wenigen noch vorhandenen Gelege ausräubern. Udo Seum aus der Wetterau berichtet, dass sich dort fast alle Brutpaare hinter drei Schutzzäunen im Kreisgebiet befinden. Vor dem Zaunbau gab es in der Wetterau nur noch etwa 50 Brutpaare. Durch die Schutzmaßnahmen zum Prädatorschutz konnte der Bestand inzwischen auf 120 Brutpaare gesteigert werden.


Ohne besondere Hilfsprojekte wie den Bau von Schutzzäunen für den Wiesenbrüter sähe es für den Kiebitzbestand in Hessen noch schlimmer aus.

Bernd Petri, Vogelexperte beim NABU Hessen

Gemeinsam für den Kiebitz

Jeder Kiebitz zählt, damit der Bestand sich wieder erholen kann. - Foto: Lothar Sielmann

Jeder Kiebitz zählt, damit der Bestand sich wieder erholen kann. - Foto: Lothar Sielmann

Im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf beteiligte sich die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe gemeinsam mit NABU-Aktiven, sowie Mitgliedern der AG Wiesenbrüter-Schutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf von 2016 bis 2017 am Kiebitzprojekt. Dort wurden über zwei Jahre hinweg wurden die Kiebitze in Marburg-Biedenkopf untersucht. Seither wird der Kiebitzbestand im Landkreis Marburg-Biedenkopf durch die AG Wiesenbrüter-Schutz in Marburg-Biedenkopf unter Beteiligung des NABU Kreisverbandes weiter betreut.

Das Ergebnis der Studie zeigte, dass durch eine gute Kooperation mit Landwirten deutlich weniger Gelege des seltenen Bodenbrüters verloren gehen.


Dies zeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Naturschützern und Landwirten ist. Und es zeigte sich, dass die Landwirt*innen gerne einen Beitrag zum Kiebitz- Schutz leisten. Generell ließ sich feststellen, dass sie interessiert daran waren den Kiebitzschutz zu unterstützen, wenn es wirtschaftlich für sie vertretbar war.

Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen, der das Projekt damals betreute.

Entscheidend für einen erfolgreichen Kiebitzschutz sind also neben den geeigneten Flächen für die Nahrungssuche und dem Schutz der Gelege auch geeignete Fördermaßnahmen für die Landwirte zur Verfügung zu stellen, auf deren Flächen die Kiebitze brüten.


Hilfe für den Kiebitz

Helfen kann man dem Kiebitz im Alltag, indem man beim Einkauf auf regionale, ökologisch produzierte Lebensmittel zurückgreift. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe mit einer Spende beim Schutz der Kiebitze zu helfen.


Mehr Infos zum Thema

Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024 - Foto: LBV/Hans Clausen
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Fast 120.000 Menschen haben bei der Wahl zum Vogel des Jahres mitgemacht – und dabei am häufigsten den Kiebitz gewählt. Der „Gaukler der Lüfte“ war früher noch sehr häufig zu sehen, mittlerweile aber gilt er als stark gefährdet. Mehr →

Kiebitz - Foto: Frank Derer
Untersuchungen zum Kiebitz in Hessen

Über zwei Jahre hinweg wurden die Kiebitze in Marburg-Biedenkopf für ein vom NABU initiiertes Artenschutzprojekt untersucht. Das Ergebnis der Studie: Durch eine gute Kooperation mit Landwirten gehen deutlich weniger Gelege des seltenen Bodenbrüters verloren. Mehr →

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Praxishandbuch Kiebitzschutz

Das Michael-Otto-Institut im NABU hat im Rahmen seines Projektes „Sympathieträger Kiebitz“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt ein Praxishandbuch zum Kiebitzschutz erstellt. Mehr →

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Tipps zum Schutz von Feldvögeln

Kiebitz und Feldlerche sind vielerorts fast verschwunden. Die Feldvögel leiden seit Langem unter extremen Bestandsrückgängen. Praktische Schutzmaßnahmen für diese Vogelarten in Agrarlandschaften sind dringend notwendig. Der NABU gibt dazu praktische Tipps. Mehr →

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Sympathieträger Kiebitz

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Überschwemmte Weide im Frühsommer - Foto: Helge May
Öfter mal nasse Füße

Einen „Sumpf trockenlegen“ gilt im wörtlichen wie im übertragenen Sinne als gute Sache. Immer noch werden großräumig Flächen entwässert und normiert. Für die Artenvielfalt ist das verheerend. Die Entwässerung der Landschaft muss gestoppt und umgekehrt werden. Mehr →

Kiebitz - Foto: Jan Sohler

AG Kiebitzschutz

Die AG Kiebitzschutz des NABU ist ein Zusammenschluss aus lokalen Initiativen, die sich für den Erhalt des Kiebitzes in Deutschland einsetzen.

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Gefährdete Feldvögel

Rebhuhn - Foto: NABU/Kerstin Kleinke

Wo sind Feldlerche und Rebhuhn?

Der NABU-Kreisvorsitzende Heinz-Günther Schneider bewertet im Interview die Bestandsentwicklungen der Feldvögel im LK Waldeck-Frankenberg.

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jede*r kann helfen

Feldhase - Foto: Frank Derer

Futtern für den Feldhasen

Wie unsere Ernährungsgewohnheiten Arten schützen können

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Termine

12.11. 15:30 Uhr

Igel-Collagen basteln [entfällt!]
63589 Linsengericht-Großenhausen

12.11. 19:00 Uhr

NABU-Infotreff
63225 Langen

13.11. 19:00 Uhr

NABU-Treff
60488 Frankfurt am Main

14.11. 18:00 Uhr

Winterfütterung in Zeiten der Vogelgrippe
61194 Niddatal

15.11. 10:00 Uhr

Biotoppflege Storchenstation
68623 Lampertheim

15.11. 14:00 Uhr

Lehrgang Obstbaumschnitt
61194 Niddatal

16.11. 10:30 Uhr

Offene Hütte
64546 Mörfelden-Walldorf

17.11. 19:15 Uhr

Vortrag Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg
35390 Gießen

19.11. 15:30 Uhr

Vogelfutter herstellen
63589 Linsengericht-Großenhausen

21.11. 09:00 Uhr

Kurs Jungbaumschnitt
61231 Bad Nauheim

21.11. 18:00 Uhr

Online-Vortrag Flussrenaturierung
61194 Niddatal

23.11. 09:30 Uhr

Schiffsexkursion Inselrhein
65385 Rüdesheim am Rhein

24.11. 16:00 Uhr

Online-Vortrag: Speierling
65439 Flörsheim am Main

26.11. 15:30 Uhr

Traumfänger und Waldgeister basteln [entfällt!]
63589 Linsengericht-Großenhausen

28.11. 20:00 Uhr

Vortrag Zugverhalten im Tierreich
63477 Maintal

01.12. 14:00 Uhr

BFD-Seminar Natur- und Tierschutz
37214 Witzenhausen

03.12. 15:30 Uhr

NAJU-Treffen
63589 Linsengericht

05.12. 17:00 Uhr

Der NABU auf dem Weihnachtsmarkt
63225 Langen

05.12. 18:00 Uhr

Weihnachtsfeier und Jahresrückblick
63110 Rodgau

06.12. 09:30 Uhr

Waldaktion
64546 Mörfelden-Walldorf

07.12. 11:30 Uhr

Adventsspaziergang und Weihnachtsmarkt
60599 Frankfurt am Main

08.12. 19:15 Uhr

Vortrag Landschaftspflegevereinigung Gießen
35390 Gießen

14.12. 14:00 Uhr

Exkursion Winterwald
65207 Wiesbaden

17.12. 15:30 Uhr

Winterfutterplätze herrichten
63589 Linsengericht-Großenhausen

21.12. 10:30 Uhr

Jahresabschluss
64546 Mörfelden-Walldorf

03.01. 09:00 Uhr

Kurs Jungbaumschnitt
61231 Bad Nauheim

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35578 Wetzlar

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