Naturwald Graburg - Foto: Mark Harthun
Naturwald Graburg
Eine Schatztruhe der seltenen Pflanzenarten
Das malerische Naturschutzgebiet Graburg ist geprägt von Kalk-Felsbändern, die an zahlreichen Stellen Bergrutsche und Bergstürze erkennen lassen. Hier entwickelt sich auf 209 Hektar ein großer Kalk-Buchenwald zum Naturwald. Ein Wanderweg führt hinauf zum Plateau, wo die eindrucksvollen Kalkfelsen zu sehen sind. Von oben eröffnet sich ein schöner Fernblick ins Umland. Im Frühling blühen auf der „Rabenkuppe“ große Bestände der Märzenbecher.
Neben Orchideen-Buchenwäldern kommen auch Platterbsen-Buchenwälder mit Haselwurz und Türkenbund-Lilie und Hangschuttwälder vor. Auf 20 Prozent der Fläche gibt es noch alte Baumbestände. Dank der schon 1988 erfolgten Unterschutzstellung sind aber schon viele Urwald-Strukturen zu finden. Stehende und liegende Stämme mit Pilzkonsolen und bizarr geformte Wurzeln gehören zu den Attraktionen des Gebietes. Das Gebiet ist vollständig auch europäisches Schutzgebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet).
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Männliche Große Schillerfalter zeigen auf der Flügelseite einen durch kleine Luftkammern in den Flügelschuppen hervorgerufenen Lichtbrechungseffekt, durch den die Flügel aus bestimmten Betrachtungswinkeln kräftig blau schillern. - Foto: Volkmar Nix/naturgucker.de
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Lange kontrastreiche Flügel, ein tief gegabelter rostroter Schwanz und die elegante Flugweise sind die Markenzeichen des Rotmilans - Foto: Dieter Bark
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Baumpilze bieten vielen kleinen Tierarten einen Lebensraum - Foto: Mark Harthun
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Marderhunde wurden im Naturwald Graburg bereits beobachtet - Foto: Ingo Ludwichowski
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Der Türkenbund ist, neben der Feuer-Lilie und der Madonnen-Lilie, eine der drei „klassischen“, in Mitteleuropa vorkommenden Lilien. - Foto: Frank Derer
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Der kleine Eisvogel ist ein typischer Waldschmetterling der feuchte Auwälder oder Bergland bevorzugt - Foto: Carsten Heinecke
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Als ausgesprochener Höhlenbrüter ist der Raufußkauz auf Altholzbestände mit Spechthöhlen angewiesen - Foto: Christoph Bosch
Früher wurde der Wald als Niederwald bewirtschaftet. Damals wurden alle 10-25 Jahre die Bäume beschnitten, sodass sie anschließend wieder mehrstämmig austrieben. Dies führte zu interessanten Baumformen und förderte Eiche, Hainbuche, Esche und Hasel.
Eine Besonderheit ist auch eine große Anzahl von Eiben, die heute selten in Hessens Wäldern ist. Mit ca. 1000 Exemplaren stellt der Graburger Bestand das größte flächenhafte Vorkommen der Eibe in Hessen dar. An den Felsstandorten hat sie eine dauerhafte Überlebensperspektive, weil sie hier nicht von der Buche ausgedunkelt wird. Eiben können 1000 Jahre alt werden. Allerdings beobachtet man hier mit einem deutlichen Anstieg der Rehdichte im Gebiet einen starken Rückgang der Eiben.
Über den Wanderweg P15 ab dem Wanderparkplatz zwischen Weißenborn und Rambach lässt sich das Gebiet gut erkunden (14 Kilometer).
Den Naturwald Graburg erwandern
Massnahmenplan für das ffh-Gebiet
Die Breitblättrige Stendelwurz ist recht wenig spezialisiert. Sie verträgt mehr Nährstoffe im Boden und kommt mit weniger Licht aus, als die meisten heimischen Erdorchideen. Hauptlebensraum sind Laub- und Mischwälder aller Art. Mehr →
War die Pflanze in der Vergangenheit in erster Linie durch Sammler gefährdet, leidet der Frauenschuh heute vor allem an der Aufgabe traditioneller Waldnutzungsformen und immer dichter werdenden Wäldern. Mehr →
Der Eulenvogel mit den dicht befiederten Füßen brütet mit Vorliebe in reich strukturierten Nadelwäldern, besonders in Altholzbeständen mit Schwarzspechthöhlen. Einförmige Fichtenbestände machen dem seltenen Kauz dagegen das Überleben schwer. Mehr →