Auf zur Nussjagd in Hessen!
Nüsse sammeln, untersuchen und Bilch-Scout werden
Haselmäuse leben heimlich und versteck Foto: GettyImages / slowmotiongli
Von September bis Januar können sich Schulklassen, Kindergruppen und Familien in Wald und Flur auf die Suche nach angeknabberten Haselnüssen begeben und dabei der scheuen und gefährdeten Haselmaus auf die Spur kommen. Die Haselmaus ist hauptsächlich nachts unterwegs. Sie klettert dann durch die Kronen von Büschen und Bäumen und kommt so gut wie nie auf den Boden. Da sie dabei nur schwer zu beobachten ist, wissen wir sehr wenig darüber, wo sie in Hessen noch zu Hause ist. Mit der Nussjagd könnt ihr uns helfen, ihre Vorkommen aufzuspüren. Dann können wir uns für den Schutz des kleinen Bilchs und seines Lebensraums im Wald, am Waldrand und in nussreichen Hecken einsetzen.
Werdet zum Bilch-Scout!
Ohne eure Hilfe geht es nicht. Wir brauchen viele fleißige Nussjäger*innen, um einen Überblick über die Bestände der Haselmaus in Hessen zu erhalten. Bei der Nussjagd könnt ihr aktiv werden und uns dabei helfen, mehr über das Vorkommen des kleinen hellbraunen Bilchs mit dem buschigen Schwanz zu erfahren.
Das Mitmachen ist ganz einfach: Ihr geht heraus in die Natur und schaut am Waldrand und an Hecken nach angeknabberten Haselnüssen. Mit einem Bestimmungs-Schlüssel lässt sich feststellen, ob wirklich die Haselmaus oder eher ein Eichhörnchen, eine Waldmaus oder ein Siebenschläfer an der Nuss geknabbert hat. Wenn ihr Nüsse gefunden habt, die wahrscheinlich vom kleinen Bilch angefressen wurden, könnt ihr sie uns zuschicken.
Wir prüfen dann nach, ob euer Forschungsergebnis auch stimmt und informieren euch über das Endergebnis. Im Austausch dazu erhaltet ihr von uns dann die Auszeichnung als Bilch-Scout inklusive einer Urkunde für euch bzw. eure Schulklasse oder Gruppe zum Aufhängen. Also am besten gleich ab nach draußen!
Mitmachen – So geht's
Schickt zehn von der Haselmaus angeknabberte Nüsse – bitte nicht mehr – bis zum 31. Januar 2026 an das Nussjagd-Team des NABU Hessen. Wir melden uns zeitnah zurück und geben euch Bescheid, ob eure Bestimmungen richtig waren.
→ NABU Hessen, Nussjagd, Friedenstraße 26, 35578 Wetzlar
Fünf Tipps für die Haselnuss-Suche
1. Am meisten Spaß macht die Jagd zusammen mit anderen Kindern oder euren Eltern. Sucht in der Umgebung einen Wald, Waldrand oder eine breite Hecke. Denkt dran: Haselmäuse lieben dichte und artenreiche Gestrüppe, am besten direkt neben einem Laubwald. Eine solche Stelle zu finden, ist zunächst das Allerwichtigste.
2. Nun müsst ihr Haselsträucher finden. Unter großen alten Haselsträuchern liegen meist mehr Nüsse als unter jungen Büschen. Könnt ihr gar keine Nüsse finden, müsst ihr eure Nussjagd unter einem anderen Strauch fortsetzen.
3. Sammlt alle angenagten Haselnüsse, die ihr finden könnt und merkt euch, wie lange ihr gesucht habt. Nach Möglichkeit solltet ihr zwanzig Minuten unter einem Strauch suchen. Insgesamt sind ein bis zwei Stunden Jagdzeit ausreichend.
4. Nehmt euch Zeit für die genaue Untersuchung der Nüsse. Mit dem NABU-Bestimmungsschlüssel könnt ihr eure Nüsse nach den Fraßspuren sortieren. Dabei lassen sich Eichhörnchen und Siebenschläfer vom Nussbohrer, von Rötel- und Gelbhalsmaus sowie von der Haselmaus unterscheiden.
5. Wenn ihr euch sicher seid, von der Haselmaus angeknabberte Nüsse gefunden zu haben, könnt ihr uns bis zu zehn davon schicken. Am besten steckt ihr sie in ein kleines Döschen, damit sie auf dem Weg zu uns nicht kaputt gehen.
Wo findet man Haselnuss-Sträucher?
Die Blätter des markanten Strauchs sind so groß wie eine Kinderhand und leicht gezahnt. Haselsträucher gibt es überall in Hessen, vor allem an Waldrändern und in Hecken. Ihr erkennt die Sträucher im Frühjahr sehr leicht an den vielen gelben "Würmchen", den männlichen Blüten. Die weiblichen Blüten hingegen sind rötlich und liegen ganz klein an den Ästen an. Die Hasel wächst gern in Hecken, an Waldrändern oder in lichten Wäldern.
Auf beiden Seiten haben die Blätter viele Härchen, so dass sie sich pelzig anfühlen. Schon im Spätsommer könnt ihr die noch grünen Haselnüsse an den Sträuchern sehen. Ab Anfang September sind sie reif und fallen zu Boden. Dann stürzen sich zahlreiche Tiere auf die leckeren und nahrhaften Nüsse. Dann ist auch die beste Zeit zum Nüsse sammeln und untersuchen.
Was sind eigentlich Bilche?
Haselmäuse gehören zu den Bilchen. Als Bilche oder Schlafmäuse bezeichnet man Nagetiere, die einen auffallend langen buschigen Schwanz besitzen. Damit unterscheidet sich die Familie der Bilche von anderen Mäusen, die nur einen dünn behaarten Schwanz haben. Bilche leben vor allem in Bäumen und Büschen. Die kleinen scheuen Nager schlafen am Tag und gehen Nachts auf Nahrungssuche. Sie mögen Nüsse, Früchte, Insekten und Würmer. In der kalten Jahreszeit halten sie einen langen Winterschlaf, der in der Regel von Oktober bis April dauert. In Hessen kommen drei Bilcharten vor: Haselmaus, Gartenschläfer und Siebenschläfer. Mehr Infos zu → Bilchen
Mitmachmaterial zur Großen Nussjagd
Hier findet ihr eine Anleitung, eine Bestimmungshilfe für angeknabberte Nüsse sowie den Einsendebogen für eure gesammelten Nüsse zum Herunterladen. Für Lehrkräfte und Jugendleiter*innen gibt es außerdem Spielaktionen zum "Abenteuer Haselmaus" der NAJU Hessen:
