Naturwald Landecker Berg - Foto: Manfred Delpho
Naturwald Landecker Berg
Artenreicher Kalkstein inmitten der Agrarlandschaft
Der großflächig unzerschnittene Landecker Berg ist weitgehend von artenreichen Buchenwäldern (Orchideen-Kalkbuchenwälder, Waldmeister-Buchenwälder) bedeckt. Solche Kalkbuchenwälder sind sehr selten in Hessen. Sie kommen nur im Norden und Osten Hessens vor. Durch ihre starke Krautschicht und viele Frühblüher mit unterirdischen Speicherorganen unterscheiden sie sich deutlich von den Buchenwäldern auf sauren Standorten. Silbergrau leuchten die Stämme und bilden Wälder gespenstischer Schönheit. Auf Wanderpfaden über die Bergrücken kann man sie in unterschiedlicher Ausprägung erleben. Naturwaldstrukturen sind noch selten. Auf der Kuppe dominieren junge Wälder. Der Wald braucht noch Zeit zur Reife, aber allein seine Größe garantiert schon, dass Wälder in den verschiedensten Entwicklungsstadien nebeneinander vorkommen.
Im reich strukturierten Gebiet mit Kalkbuchenwald, Magerrasenflächen und Kalkquellsümpfen fühlen sich viele seltene Arten wohl. Man findet seltene Baumarten wie Eibe und Elsbeere genauso, wie Knabenkräuter und Türkenbundlielien. Im Gebiet wurden 9 Tagfalter- und Widderchenarten nachgewiesen. Darunter der Kleine Eisvogel.
In den Altholzbereichen kommen zahlreiche Fledermausarten vor und Rotmilane finden geeignete Horstbäume.
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Eiben finden sich vereinzelt - Foto: Helge May
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Türkenbundlilie - Foto: Frank Derer
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Der Kleine Eisvogel ist eine Art der trockenen bis mäßig feuchten Buchenwälder - Foto: Carsten Heinecke
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Die Elsbeere ist eine der seltensten Baumarten in Deutschland - Foto: Helge May
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Rotmilane finden im Altholzbestand geeignete Horstbäume und gehen im Umland auf die Jagd - Foto: Shutterstock/Martin Fowler
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Die Altholzbereiche bieten Quartiere für verschiedene Fledermausarten wie das Braune Langohr - Foto: Otto Schäfer
Ein Bergsporn im Osten (104 Hektar) war bereits länger als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Gebiet ist zugleich auch europäisches Schutzgebiet (FFH-Gebiet „Landecker Berg bei Ransbach“), welches durch die künftige Naturwaldentwicklung stark aufgewertet wird.
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