Steiner Auwald - Foto: Gerhard Eppler
Steiner Auwald
Wo die Nachtigallen noch singen
Ein Meer aus blauen Farbtupfern des Blausterns erhebt sich aus dem trockenen Laub des vergangenen Herbstes und kündet vom Frühling. Als vereinzelte gelbe Tupfer leuchten dazwischen die Wald-Gelbsterne. Etwas später im Jahr kommen die Blüten der Wald-Anemone dazu, der Bärlauch duftet, die Spechte trommeln, nachts rufen Waldkäuze an vielen Stellen.
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Eine absolute Rarität in hessischen Wäldern: Blausterne im Steiner Auwald - Foto: Gerhard Eppler
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Der Pirol ist ein Charaktervogel lichter Auenwälder, Bruchwälder und gewässernaher Gehölze. - Foto: NABU/Hans Pollin
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Flatterulmen imponieren sie mit ihren eindrucksvollen Brettwurzeln und verleihen dem Wald einen leicht tropischen Charakter - Foto: Theo Israel
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Buntspechte finden im Steiner Wald reiche Beute und gute Nistmöglichkeiten - Foto: Christoph Bosch
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Reicher Unterwuchs und eine Bodenschicht aus verrottendem Laub müssen vorhanden sein, damit sich eine Nachtigall ansiedelt. - Foto: Harald Bott/www.naturgucker.de
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Der durch sein rindenfarbiges Gefieder gut getarnte Waldkauz fühlt sich in lichten Laub- und Mischwäldern am wohlsten. - Foto: Peter Kühn
Der 163 Hektar große Steiner Wald ist Teil des EU-Vogelschutzgebiets „Rheinauen bei Biblis und Groß-Rohrheim“. Er ist berühmt für seine zahlreichen Nachtigallen. Für sie bieten naturbelassene Auwälder einen hervorragenden Lebensraum, denn die für sie ideale Verjüngung des Unterholzes wird hier durch regelmäßige Überschwemmungen. Auch die farbenfrohen Pirole fühlen sich im Steiner Auwald wohl.
Die Flatterulme, ein Baum der Stromauen, steht hier noch in prächtigen Exemplaren. Aus dem Stamm alter Eichen schlüpft der Eichen-Heldbock, eine unserer größten Käferarten.
Zum Schutz des Gebietes muss ein sofortiges Einschlags-Moratorium verhängt werden, damit keine Entwertung des Gebietes stattfindet. Bis 2020 sollte die Naturwaldausweisung erfolgen.
Im zeitigen Frühjahr, noch bevor Lerchensporn, Schlüsselblume oder gar Windröschen erscheinen, blüht im Auwald der Zweiblättrige Blaustern, auch Sternhyazinthe genannt. Mancherorts bilden die Blausterne richtige Blütenmeere mit Zehntausenden Pflanzen. Mehr →
Noch brüten bundesweit rund 95.000 Nachtigallenpaare, doch in vielen Regionen musste sie wegen der Verschlechterung ihrer Lebensräume in den letzten Jahrzehnten erhebliche Bestandsverluste hinnehmen. Es gilt, jetzt dafür zu sorgen, dass es mit ihr wieder aufwärts geht. Mehr →
Mit einer Körperlänge von bis zu 5,5 Zentimeter gehört der Große Eichenbock (Heldbock) zu den größten Käfern Europas. Er ist bis auf seine helle Hinterleibsspitze durchgehend braunschwarz gefärbt und gehört zur Familie der Bockkäfer. Mehr →