Was kann ich tun?
Wie jede*r aktiv zur Rettung der Moore beitragen kann




Torffrei Gärtnern - Foto: NABU/Sebastian Hennigs
Wie können Niedermoore vor Ort geschützt werden?
Viele NABU-Aktive packen in ihrer Freizeit mit an und begleiten Renaturierungsmaßnahmen durch praktische Arbeit. Ebenso hilfreich ist es aber auch, wenn Sie die Niedermoore in Ihrer Umgebung im Blick behalten und die Entwicklung der Flächen dokumentieren. Wenn Sie sogar die Eigentümer kennen, können Sie versuchen diese durch positive Gespräche davon zu überzeugen den Standort zu schützen.
Kennen Sie ein ungeschütztes Niedermoor? Dann kontaktieren Sie uns.
Was können Flächenbesitzer*innen selbst tun?
Flächenbesitzer*innen können aber auch selbst aktiv werden. Niedermoor-Standorte lassen sich vor allem durch die folgenden Maßnahmen positiv beeinflussen: Nach einer Wiedervernässung durch Grabenanstau und Verschließen von Entwässerungsgräben wird dem Niedermoor seine Lebensgrundlage zurückgegeben. Denn Wasser ist das Lebenselixier jedes Niedermoors. Außerdem muss sichergestellt werden, dass eine standortangepasste Nutzung erfolgt. Zum Beispiel durch Düngungsverzicht, angepasste Mahdzeitpunkte und Altgrasstreifen. Wichtig ist auch, dass die Feuchtbereiche durch regelmäßige Gehölzentnahmen freigehalten werden. Bei Standorten im Wald sollten Fichten und dichte Gebüsche entnommen werden, weil diese dem Moor sehr viel Wasser entziehen. Die besondere Vegetation der Standorte kann durch die Anlage von Pufferzonen zu intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen vor negativen Einflüssen wie vermehrtem Nährstoff- und Pestizideintrag geschützt werden.
Was jede*r für den Moor- und Klimaschutz tun kann:
Moorschutz muss nicht immer draußen mit Gummistiefeln stattfinden. Viel kann schon erreicht werden, wenn wir unser moorschädliches Konsumverhalten im Alltag überdenken. Oft fängt Moorschutz schon zu Hause beim Gärtnern an. Wer beim Kauf der Blumenerde auf torffreie Substrate achtet oder gleich auf selbst erzeugte Komposterde setzt, kann einen kleinen aber wichtigen Beitrag leisten.
- Achten Sie beim Kauf von Blumenerde auf die Aufschrift „ohne Torf“ oder „torffrei“! Aufpassen müssen Sie bei der Aufschrift „Bioerde“, denn hier kann noch ein sehr großer Anteil Torf enthalten sein. Eine gute Alternative sind Erden von regionalen Kompostwerken oder Erdenherstellern.
- Gibt es in Ihrem Baumarkt oder Gartencenter noch keine torffreien Produkte? Dann wird es höchste Zeit: Setzen Sie sich persönlich oder gemeinsam mit einer NABU-Gruppe in Ihrer Nähe bei örtlichen Händlern dafür ein, dass torffreie Produkte ins Sortiment genommen werden! Mittlerweile bieten alle namhaften Hersteller komplett torffreie Produkte an. Die Firma Neudorff beispielsweise vertreibt als einziger Erdenhersteller ausschließlich torffreie Produkte. Auf ihrer Webseite kann man mithilfe einer Postleitzahl-Suche herausfinden, wo sich die nächsten Bezugsquellen für torffreie Erden befinden.
- Holen Sie sich Tipps zum naturnahen Gärtnern, zum Beispiel in unseren kostenlosen NABU-Faltblättern „Bunte Gärten ohne Torf“ und„Gärtnern ohne Gift“, in der NABU-Broschüre „Gartenlust“ (zu bestellen im NABU-Shop ) oder unter www.NABU.de/balkonundgarten.
- Wer mehr Hintergründe über die wichtige Bedeutung unserer Moore erfahren möchte, kann die NABU-Broschüre „Schutz und Entwicklung unserer Moore“ (zu bestellen unter NABU-Shop ) beziehen.
- Wer eine Fläche kennt, wo torffrei gegärtnert wird, kann diese hier anmelden und das Schild „Hier gärtnern wir ohne Torf“ erhalten. Der Garten wird außerdem auf der oben eingebundenen Google-Maps-Karte „NABU-Aktion ‚Torffrei Gärtnern‘“ platziert und veröffentlicht.
- An Ihrem Infostand können Sie die Plakate „Werden Sie Moor- und Klimaschützer“ und die top aktuelle und sehr informative „Infografik zum Torffreien Gärtnern“ mit Hintergrund-Informationen als A1-Plakat im NABU-Shop bestellen und aufhängen.
- Überzeugen Sie Ihre NABU-Gruppe, Nachbarn, Freunde und Interessierte in einer Kurzpräsentation mithilfe des PDFs „Torffrei gärtnern für den Moor- und Klimaschutz“. Darin sind alle aktuellen Fakten und Vergleiche zum Moor- und Klimaschutz aufbereitet.
Für Fragen rund um die Aktion „Torffrei gärtnern" steht Ihnen unser Torffrei-gärtnern-Team unter Torffrei@NABU.de zur Verfügung.
Wir wollen in Hessen möglichst viele der wertvollen, aber hoch bedrohten sauern Niedermoor-Standorte erhalten und weiterentwicken. So können sie weiter ihren Beitrag zum Artenreichtum und Klimaschutz in Hessen leisten. Mehr →
Was passiert eigentlich in einem Moor, welche Moore gibt es und warum sollte man Moore unbedingt schützen? Moore sind echte Multitalente im Klima- und Artenschutz, deswegen sollten wir uns unbedingt für ihren Erhalt einsetzen. Mehr →
Torf erfreut sich unter Gartenbauprofis wie Hobbygärtner*inenn noch immer großer Beliebtheit - leider. Denn der Abbau von Torf zerstört in großem Stil unsere Moorlandschaften: Lebensräume zahlreicher Tiere gehen verloren und das Klima wird geschädigt. Mehr →
Gärtnern und dabei das Klima schützen: Das geht ganz einfach mit torffreier Erde. Wir zeigen Ihnen per Video, wie Sie in nur wenigen Schritten Ihre eigene Blumenerde ohne Torf selber herstellen können - und dabei auch noch Geld sparen. Probieren Sie es aus! Mehr →