Charaktervogel blütenreicher Wiesen
Das Braunkehlchen ist Vogel des Jahres 2023
Dem Braunkehlchen wird der Titel "Vogel des Jahres" in Abwesenheit verliehen – es ist Langstreckenzieher und bereits im September nach Süden aufgebrochen. Der kleine Singvogel verbringt den Winter mehr als 5.000 Kilometer von Deutschland entfernt südlich der Sahara. Im April kommt es wieder zu uns zurück. Bei uns angekommen, sucht es blütenreiche Wiesen und Brachen, um hier in Bodennestern zu brüten. Diese verschwinden allerorten, weshalb der Bestand des Braunkehlchens seit Jahrzehnten zurückgeht. Deshalb steht das Braunkehlchen auch auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
NABU Hessen sichert wilde Wiesen
Die Bestände des Braunkehlchens sind in den letzten 70 Jahren stark zurückgegangen. In den 1950iger Jahren gab es in Hessen noch über 1.000 Brutpaare in allen Landesteilen, heute sind es lediglich 300. Sie sind hauptsächlich in den Landkreisen Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und Vogelsberg zu finden. Die meisten Braunkehlchen lassen mit 230 Revieren im Lahn-Dill-Bergland finden, in Marburg-Biedenkopf sind es 30. Eine aktuelle Zählung im Vogelsberg kam auf 30 Paare mit insgesamt 41 Jungvögeln. Im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind noch 5 Paare zu Hause. In Schutzgebieten der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe brüten derzeit 12 Paare.
Mit unserem Wiesenbrüter-Projekt wollen wir zum Erhalt des Braunkehlchens in Hessen beitragen. Derzeit sind 12 Paare auf den Flächen der NABU-Stiftung Hesssiches Naturerbe zu Hause.
Maik Sommerhage
Landesvorsitzender NABU Hessen
Lebensweise und Nahrung
Das Braunkehlchen ist 12 bis 14 Zentimeter groß und hat seinen Namen von seiner braun-orangen Brust und Kehle. Wegen seines weißen Augenstreifs wird es auch „Wiesenclown“ genannt. Fliegen Braunkehlchen auf, blitzt die weiße Schwanzbasis hervor.
Sein Lebensraum sind feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder. Wichtig sind einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle, die als Sing- und Ansitzwarte genutzt werden. Der Wiesenvogel hat eine besondere Strategie, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Wenn ein Greifvogel am Himmel auftaucht, nimmt das Braunkehlchen eine regungslose ,Pfahlstellung‘ ein und versucht so, sich unsichtbar zu machen. Das Braunkehlchen ernährt sich von Insekten, Spinnen und Würmern und ist deshalb auf insektenreiches Grünland angewiesen. Im Spätsommer gehören auch Beeren zum Nahrungsspektrum.
Hilfe für das Braunkehlchen
Helfen kann man dem Braunkehlchen im Alltag, indem man beim Einkauf auf regionale, ökologisch produzierte Lebensmittel zurückgreift. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe mit einer Spende beim Schutz des Braunkehlchens zu helfen.
Ihre Spende für das Braunkehlchen!
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