Das farbenfrohe Blaukehlchen braucht strukturreiche Auwald-Lebensräume. - Foto: Frank Derer
Wiesenlandschaften an der Ederaue
Ein Vogelparadies dank historischer Bewirtschaftung
Weit über hundert Jahre lang wurde das 120 Hektar große Wiesen-Bewässerungssystem in der Rennertehäuser Aue traditionell genutzt. Zur Ertragssteigerung wurden die Wiesen mit Hilfe von Gräben und Schleusen bewässert. Durch diese Nutzung entstand ein Gebiet mit einer hohen naturschutzfachlichen Bedeutung. Teilweise überflutete Bereiche sind für Zugvögel wichtige Nahrungs- und Rastplätze. So konnte das Gebiet ein wichtiger Trittstein auf dem Zugweg vieler Vögel werden. Kranich, Zwergschwäne, Säbelschnäbler und diverse Watvögel, wie der Grünschenkel rasten hier.
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Kraniche legen in der Ederaue gerne einen Zwischenstopp ein - Foto: Frank Derer
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Entwässerung und die Intensivierung der Landwirtschaft haben der Bekassine vielerorts schwer zugesetzt - Foto: Volker Stiel/www.naturgucker.de
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Der elegante Kiebitz ist immer wieder Gast auf den Flächen - Foto: Frank Derer
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Bodenbrüter wie das Braunkehlchen werden durch intensive Grünlandnutzung schnell aus ihren Lebensräumen verdrängt - Foto: Frank Derer
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Durch das reichhaltige Nahrungsangebot auf den Feuchtwiesen werden regelmäßig Schwarzstörche angelockt - Foto: Christoph Bosch
Ein Vogelparadies muss gerettet werden
Bis in die 1980er Jahre wurden diese Flächen auf die traditionelle Art bewirtschaftet, doch im Zuge des Strukturwandels in der Landwirtschaft verlor sie immer mehr an Bedeutung und den Flächen drohte die Umwandlung zum Acker. Damit diese so wertvollen Wiesenbereiche nicht verloren gehen setzte sich der NABU Waldeck Frankenberg für den Erhalt des Gebietes ein. In Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde das Projekt „Wässerwiesen Rennerterhäuser Aue“ gegründet. Bereits 2004 konnten erste Flächen gekauft und so langfristig für die Natur gesichert werden. 2011 übernahm die NABU-Stiftung hessisches Naturerbe die Trägerschaft. Im Zuge von Flächenkäufen konnten seither knapp 70 Hektar dieser besonderen Feuchtwiesen und Bewässerungsgräben geschützt werden.
Nun bieten die von Gräben durchzogenen Feuchtwiesen unzählige Brutmöglichkeiten und genug Verstecke an Weg- oder Grabenränder. Die Ederaue ist und bleibt durch den Schutz ein faszinierendes Vogelparadies. Seltene Wiesenvögel wie Wiesenpieper, Wachtelkönig und Braunkehlchen brüten regelmäßig auf den NABU-Wiesen. Und andere, wie der Schwarzstorch, sind Nahrungsgäste. Sie alle kommen, weil die NABU-Stiftung die Wiesen nicht ertragsorientiert bewirtschaftet, sondern die Verbesserung der Lebensräume im Fokus hat.
Ziel der Stiftung ist es die historische Landnutzung der Ederaue im Einklang mit dem Schutz der biologischen Vielfalt fortzuführen. Damit dieses Gebiet weiterhin so wertvoll bleibt, müssen immer wieder Gräben freigestellt und erneuert werden.
Toller Rastplatz am Eder-Radweg
Interessierte Besucher können das Gebiet entlang des überregionalen Eder-Radwegs, der am Rande des Schutzgebietes verläuft, hautnah erleben. Der Beobachtungsstand am Rastplatz verfügt über eine Informationsstation und ermöglicht einen weiten Blick über die Feuchtwiesen.
Besonders während der Zeit des Vogelzugs können Besucher hier die Bedeutung des Schutzgebietes als Rast- und Nahrungsplatz bestaunen.
Aktuelle Informationen des NABU Waldeck-Frankenberg zur Ederaue finden Sie auf der Projektseite der Gruppe.
Hilfe für den Grünschenkel
Mit Ihrer Spende kann die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe wichtige Pflegemaßnahmen auf den Wiesen durchführen, die das Gebiet in seiner Besonderheit erhalten.
Alle Informationen zur sicheren Datenverarbeitung finden Sie in unserem Datenschutzhinweis.
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NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe
Sparkasse Wetzlar
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Einen „Sumpf trockenlegen“ gilt im wörtlichen wie im übertragenen Sinne als gute Sache. Immer noch werden großräumig Flächen entwässert und normiert. Für die Artenvielfalt ist das verheerend. Die Entwässerung der Landschaft muss gestoppt und umgekehrt werden. Mehr →