Niedermoor-News



Aktuelles aus dem Niedermoor-Projekt
Umweltministerin Priska Hinz und NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe zeigen Projektfortschritt

Besuch der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz an einem Niedermoor bei Beedenkirchen 2023 - Foto: Bernd Petri
Umweltministerin Priska Hinz stellte am 10.05.2023 im Niedermoor „Atzenrod“ bei Beedenkirchen im Kreis Bergstraße gemeinsam mit der NABU-Stiftung den Fortschritt des Gesamtprojektes vor. Ziel des Projektes war es, bis zu 60 Moorstandorte langfristig zu pachten oder die Flächen ankaufen und diese dadurch für den Arten- und Klimaschutz sichern. Danach sollen gemeinsam mit regionalen Maßnahmenträgern Revitalisierungs-Maßnahmen geplant und umgesetzt werden.
Bisher sind bereits 83 Standorte begutachtet worden, für 33 Standorte liegt schon eine konkrete Maßnahmenplanung vor. „Mit dem Niedermoor-Projekt verbinden wir Klima- und Artenschutz und schützen damit unser Leben und unsere Zukunft“, so die Ministerin. Bernd Petri, Mitglied im Vorstand der NABU-Stiftung, erklärte: „Die ersten drei Projektjahre waren bereits sehr erfolgreich. Gemeinsam mit dem Land arbeiten wir weiter am Projekt und bemühen uns, viele weitere dieser wertvollen Lebensräume zu erhalten.“
Die Ministerin betonte die Bedeutung von Mooren für den Wasserrückhalt und die Artenvielfalt: „Moore halten Wasser in der Landschaft, was in Zeiten zunehmender Dürreperioden immer mehr an Bedeutung gewinnt. Viele der hier vorkommenden Arten wie beispielsweise der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling sind durch die Klimakrise gefährdet, weshalb ihr Schutz hier von besonderer Bedeutung ist“, so Hinz.
Pflegemaßnahmen zeigen direkt im ersten Jahr Erfolge
Eine schöne Nachricht aus unserer Niedermoor-Fläche Atzenrod in Beedenkirchen (Kreis Bergstraße): Unser ehrenamtlicher Flächenbetreuer Ulrich Rieckher macht aktuell eine Fotodokumentation, um zu zeigen, wie sich die Fläche nach der Erstinstandsetzung vergangenen Herbst entwickelt. Dabei zeigte sich, dass durch die Mahd nicht nur versteckte Arten wieder sichtbar werden, sondern sie profitieren auch von dem Freischnitt direkt im ersten Jahr. So entdeckten wir vermehrt das Sumpf-Blutauge, einige echte Sumpfmoose, die ja maßgeblich für den Aufbau des Torfhorizonts sorgen und auch die Sumpfdotterblume. Es ist immer schön, wenn die Früchte der Arbeit schon so früh zu sehen sind!
Botanischer Schatz im Odenwald entdeckt
Auf einer unsere Flächen haben wir das vermutlich einzige Vorkommen des Bach-Quellkrautes im Odenwaldraum entdeckt. Das Bach-Quellkraut (Montia fontana subsp. fontana ) ist in Südosthessen vom Aussterben bedroht - hessenweit gilt es als gefährdet.
Im Rahmen unserer Niedermoor-Projektes werden wir nun geeignete Pflegemaßnahmen ergreifen, um den Bestand langfristig zu erhalten.
Haarige Leiharbeiter mit der Lizenz für nasse Füße

Galloways sind ideale Landschaftspfleger: leichter als Milchkühe, können auch mal nasse Füße bekommen und nicht so anspruchsvoll, was das Futterangebot angeht. - Foto: Kathy Büscher
Unsere Niedermoor-Fläche in Merhausen bei Usingen droht ohne Pflege zuzuwachsen. Bisher wurde die Fläche im Rahmen unseres Niedermoor-Projekts mit dem Umweltministerium Hessen von uns gemäht und gemulcht. Die besonders nassen Stellen mussten dabei allerdings ausgelassen werden, um Bodenverdichtung, Zerstörung und Steckenbleiben zu verhindern.
Unser Ziel ist es jedoch, einmal den kompletten Aufwuchs zu entfernen und Nährstoffe zu entziehen. Zukünftig soll das durch eine Beweidung mit Galloway-Bullen gewährleistet werden. So werden sie zunächst die trockenen Bereiche beweiden, der feuchte Bereich wird zunächst ausgezäunt und erst später und sehr kontrolliert dürfen die Tiere dann auch in diesen Bereich. So helfen sie Nährstoffe zu entziehen, Samen zu verbreiten und kleine Offenstellen entstehen zu lassen. Das genaue Beweidungskonzept wird derzeit noch ausgearbeitet.
Brach liegendes Niedermoor wird frei gelegt

Wertvolle bzw. sensible Bereiche, wie alte Seggenbulte, die Sumpfblutaugenpopulation, bedrohte Kriechweidenbestände sowie besonders torfige Stellen, wurden bei der Mahd ausgespart. - Foto: Ulrich Rieckher
Das saure Niedermoor bei Beedenkirchen liegt seit vielen Jahre brach. So konnten sich ungehemmt Binsen, Stauden und Brennnesseln verbreiten. Dies führte nicht nur dazu, dass das für die umliegende Landschaft wichtige Niedermoor stetig entwässert wurde, sondern dass auch seltene Pflanzenarten vom Standort verdrängt wurden. Nun konnte endlich dank des Gewässerverbands Kreis Bergstraße gemäht werden!
Langfristig soll das saure Niedermoor über eine Beweidung gepflegt und offen gehalten werden, sodass sich seltene Arten wie das Sumpfblutauge weiter verbreiten können.
Großer Einsatz in Merzhausen
Über Gelder aus dem Integrierten Klimaschutzplan vom Umweltministerium Hessen finanziert, konnte gestern auf einer Niedermoor-Fläche in Merzhausen im Hochtaunuskreis ein neuer Tümpel angelegt werden, sowie der bereits vorhandene Tümpel neu abgedichtet werden. Da es in der Nacht zuvor viel geregnet hatte, liefen die Gruben sofort mit Wasser voll.
Ziel dieser Maßnahme ist es zum einen, das Wasser länger in der Fläche zu halten und zum anderen, den Ablauf über die Fläche zu leiten (bis es schließlich in den städtischen Graben fließt).
Wieder mehr Wasser für die Torfmoose in Heidenrod
Mitte Oktober wurden in unserem Niedermoor bei Heidenrod die ersten Maßnahmen auf zwei Flächen umgesetzt. Durch das stark wasserziehende Weidengebüsch und die Erlen wird der Fläche gerade so viel Wasser entzogen, dass den Torfmoosen nicht mehr genügend Wasser zur Verfügung steht und richtige Bulten entstanden sind. Von der Entfernung der Gehölze erhoffen wir uns, dass der Wasserspiegel wieder ansteigt und die Torfmoose wieder wachsen können.
NABU-Stiftung trauert um Hartmut Mai
Wir sind tief betroffen: Der langjähriger Geschäftsführer des NABU-Hessen Hartmut Mai, der unsere Stiftung aufgebaut und lange Jahre geleitet hat, ist am 25.8. nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Er war ein leidenschaftlicher Streiter für den Naturschutz, der über 30 Jahre für den NABU Hessen im Einsatz war und viel erreicht hat. Bei Mitarbeitern und den Ehrenamtlichen war er hoch geschätzt und geachtet. Unsere Gedanken gelten seiner Familie, der wir in den kommenden Wochen viel Kraft wünschen. Leb wohl, Hartmut!
Nachruf Hartmut Mai
Neue Standorte in Waldeck-Frankenberg in Sicht
Von intensiv beweidet über Mähwiese bis hin zur Skipiste haben wir Niedermoorstandorte unter verschiedenen Nutzungsformen zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde besichtigt.
Nun gilt es herauszufinden, wie wir die Flächen langfristig sichern können und welche Maßnahmen die Niedermoore in ihrer Klimafunktion unterstützen und Pflanzen wie Wollgras und Fieberklee erhalten bzw. gefördert werden.
PAG-Tagung am Niedermoorstandort Beedenkirchen, Atzenrod
Am 15.06.2022 fand im Rahmen der regelmäßigen PAG-Tagungen eine Exkursion zu unserem Niedermoor-Stadnort bei Beedenkirchen, Atzenrod satt. Die Teilnehmer*innen konnten sich über den aktuellen Stand des Projektes und die Vorgehensweise informieren. Unsere Projektbetreuerinnen Anne Michaeli und Cécile Guillet erläuterten die Herangehensweise am Beispiel des Beedenkirchener Niedermoors. In der anschließenden Diskussionsrunde wurden vor allem die Themen “Langfristige Sicherung” und “Interessenkonflikte” besprochen.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine abschließende botanische und bodenkundliche Führung durch das Niedermoor Beedenkirchen, Atzenrod, geleitet von Herrn Dr. Sonnberger von der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen e. V. .
Neue Gesichter in unserem Niedermoor-Team
Unsere neue Projektleiterin Anne Michaeli und ihre Mitarbeiterin Cécile Guillet sind ab jetzt für unser Projekt zum Schutz der sauren Niedermoore in Hessen zuständig und sorgen so für Klimaschutz und Artenvielfalt vor unserer Haustür.
Wir sagen herzlich willkommen im Team!
Maßnahmenumsetzungen gehen voran
Ein Niedermoor bei Neustadt konnte Anfang des Jahres 2022 aufgewertet werden. Dabei wurden Weiden zurückgeschnitten, die die Moorfläche zunehmend überwucherten, und stark verbrachte Bereiche wieder in Nutzung genommen. Das kommt nun den seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulingen, aber auch zahlreichen weiteren Arten zu Gute. Wir werden die Entwicklung weiter verfolgen, insbesondere weil sich diese Fläche im Eigentum der NABU-Stiftung befindet. Die Maßnahmen wurden im Rahmen der Hessischen Biodiversitätsstrategie durch das Regierungspräsidium Gießen finanziert.
Produktiver Austausch zum Schutz der sauren Niedermoore in Hessen

Unsere Mitarbeiter Lisa Klostermann und Nico Flügel stellten den aktuellen Stand des Niedermoor-Projektes und ausgewählte Standorte vor. - Foto: Dina Schmidt
Am 02.09.2021 fand in Wetzlar ein Treffen der Projektbezogenen Arbeitsgruppe des Niedermoor-Projektes statt. Anwesend waren neben Mitarbeiter*innen der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe auch Vertreter*innen des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen (BVNH), des Ingenieurbüros Meier & Weise, der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (Waldmoor-Projekt in Hessen), der Regierungspräsidien, des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und der Ämter für den ländlichen Raum (ALR).
Zwischen den Teilnehmer*innen fanden interessante Gespräche statt, bei denen weitere Ideen zum Schutz von hessischen Niedermooren entwickelt wurden. Die gemeinsame Bemühung der genannten Akteure um diesen wertvollen Lebensraum und der persönliche Austausch wurde von allen Teilnehmer*innen als besonders wertvoll empfunden und wird bei den Schutzbemühungen von großer Hilfe sein.
Angepasste Nutzung fördert das seltene Sumpf-Blutauge im Vogelsberg
Schon kleine Anpassungen der Flächennutzung können für Niedermoore einen großen Unterschied machen. Auf der Niedermoor-Fläche im Eigentum der NABU-Gruppe Freiensteinau finden sich wertvolle Pflanzenbestände. Im Frühjahr wurden die Flächen gemeinsam mit einem Botaniker der BVNH und dem Bewirtschafter besucht, um besonders wertvolle Bereiche festzulegen, die bei der ersten Nutzung ausgespart bleiben und erst ab Ende Juli beweidet werden sollen. Das brachte bereits erste Erfolge: Durch die spätere Beweidung der wertvollen Bereiche konnte das hessenweit gefährdete Sumpf-Blutauge aussamen. Außerdem fühlen sich dort Fieberklee, Waldeidechse und Feldhase wohl.
Waldmoor-Rettung mit tierischer Unterstützung in Aussicht

Durch den aktuellen Bewirtschafter wird derzeit bereits eine naturverträgliche Nutzung der Flächen praktiziert - Foto: Lisa Klostermann
Ein ca. 8 ha großer Niedermoor-Komplex bei Gras-Ellenbach wird im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans Hessen bearbeitet. Auf diesem großartigen Niedermoor-Standort wurden 12 verschiedene Torfmoos-Arten und weitere klimasensible Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen, die von einem Schutz der Flächen profitieren würden. Die feuchteren Bereiche des Niedermoores werden aktuell bereits von Wasserbüffeln beweidet. Nach den geplanten Aufwertungsmaßnahmen sollen weitere Bereiche in diese naturverträgliche Bewirtschaftung mit einbezogen werden.
Wir freuen uns sehr, dass bereits mehrere Flächeneigentümer*innen eine Verkaufsbereitschaft signalisiert haben. Denn das Niedermoor bei Gras-Ellenbach (Striet) ist sowohl aus Naturschutz-, als auch aus Klimaschutzgründen ein bedeutender und besonders erhaltenswerter Standort.
Flächenbegehung im Odenwaldkreis enthüllt ein Meer aus Orchideen

Auf der Fläche gibt es auch Vorkommen des Kleinen Baldrian, der eine wichtige Futterpflanze für den hessenweit stark gefährdeten Baldrian-Scheckenfalter ist. - Foto: Heidrun Burchard/www.naturgucker.de
Im Mossautal liegt ein auf den ersten Blick recht unscheinbarer Kleinseggen-Sumpf. Bereits aus einiger Entfernung erkennt man am Waldrand eine nasse Wiese, auf der ein kleiner Bach entspringt. Hier entdeckten wir im April 2021 viele Rosetten von Orchideen. Über 100 Knabenkräuter drückten sich durch den Boden, sodass deren Blüten ab Mai in voller Pracht erstrahlen können.
Sein nährstoffarmes Oberflächenwasser bezieht der Standort direkt aus dem Wald. Der große Artenreichtum der Fläche ist aber auch dem Bewirtschafter zu verdanken, der auf eine Düngung der Fläche vollständig verzichtet und sie vom aufkommenden Brombeerbewuchs freihält.
Der Eigentümer ist nicht verkaufsbereit, aber sehr daran interessiert diesen wertvollen Standort langfristig zu erhalten. Gemeinsam mit Bewirtschafter und Landwirtschaftsamt werden wir nun die notwendigen Pflegemaßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten besprechen.
Flyer und Rollups für das Projekt sind da
Die Flyer und Rollups zum Niedermoor-Projekt sind fertig und in der Geschäftsstelle eingetroffen. Wir hoffen, dass wir die Materialien dieses Jahr bei einer Veranstaltung präsentieren können. Die Infoflyer werden ab sofort bereits zum Einsatz kommen, wenn unsere Projektmitarbeiter Nico Flügel und Lisa Klostermann auf den Niedermoor-Flächen unterwegs sind, oder sich mit Flächeneigentümer*innen treffen.
Sollten Sie Interesse an Infomaterialien und Flyern zu unserem Projekt haben, können Sie diese gerne bei unserem Projektteam anfordern.
Extensive Bewirtschaftung gegen die Verbrachung - Werra-Meißner-Kreis, Gemarkung Fürstenhagen
Bei einer Vor-Ort-Kontrolle dieser Fläche wurde vor wenigen Jahren festgestellt, dass der Niedermoor-Bereich nicht im ausreichenden Maß bewirtschaftet wurde. Da dieser Teil daraufhin aus der Agrarförderung des Pächters genommen wurde, hat dieser die Nutzung des Niedermoores schließlich ganz aufgegeben.
Wir arbeiten nun daran die extensive Nutzung des Niedermoores wiederaufzunehmen, damit die wertgebenden Blütenpflanzen gefördert und unerwünschte Pflanzenarten wie das Springkraut zurückgedrängt werden.
Botanisches Niedermoor auf einer Trinkwassergewinnungsanlage - Landkreis Fulda, Gemarkung Kohlgrund

Das Breitblättrige Knabenkraut war früher in extensiv bewirtschafteten Feucht- und Nasswiesen weit verbreitet - Foto: Krzysztof Wesolowski
Bei einem Niedermoor, dass sich auf einer zur Trinkwassergewinnung genutzten Fläche befindet, kommt ein Ankauf leider nicht in Frage. Der Betriebsleiter hat jedoch zugesichert, dass sich der Zweckverband um den Schutz des Niedermoores kümmern wird.
Dazu wird der Pächter für die Fläche einen HALM-Vertrag abschließen, in dem Düngungsverzicht, angepasste Mahdzeitpunkte und Altgrasstreifen verpflichtend festgeschrieben werden. Durch diese angepasste Nutzung können die auf dem Standort in großer Anzahl nachgewiesenen Breitblättrigen Knabenkräuter als botanische Besonderheiten erhalten, bzw. gefördert werden.
NABU-Stiftungsfläche mit hoher Lebensraumvielfalt - Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gemarkung Neustadt
Dieser Standort bei Neustadt befindet sich bereits seit 2013 im Eigentum der Stiftung. Es handelt sich hierbei um einen Niedermoor-Standort, der von einem wechselfeuchten bis trockenen Grünland umgeben ist. Somit befindet sich auf recht kleinem Raum eine hohe Vielfalt an wertvollen Lebensräumen.
Durch einen HALM Antrag wird eine naturschutzfachlich optimale Nutzung dieser Fläche gewährleistet. So wird das Niedermoor bewahrt und die Vorkommen des Hellen und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings gefördert.
Sonnentau und schwingender Boden im Forst - Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gemarkung Wolferode
Im Umfeld der bereits bekannten Niedermoor-Standorte konnten inzwischen weitere wertvolle Moorbereiche festgestellt und zusätzlich in das Projekt aufgenommen werden. Darunter auch ein sehr wertvoller Bereich mit Wollgras und schwingendem Boden. Diese Flächen sollen 2021 von einem Bodengutachter untersucht werden. Dadurch soll die Größe und Qualität des Moorkörpers bestimmt und anhand dessen angepasste Maßnahmenempfehlungen ausgearbeitet werden. Das Forstamt ist als Eigentümer der Flächen stark daran interessiert die Niedermoor-Standorte zu bewahren. Ziel ist es diese Standorte gemeinsam mit dem Forstamt zu erhalten, weiterzuentwickeln und so den seltenen Rundblättrigen Sonnentau zu schützen.
Hohes Potential für den Ameisenbläuling - Landkreis Gießen, Gemarkung Gießen

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling braucht als Spezialist zum Überleben seine ganz eigene Kombination aus Faktoren: Eine feuchte Fläche mit seiner Wirtspflanze, dem Großen Wiesenknopf und Kolonien seiner Wirtsameisenart. Nur wenn die Fläche dann noch zu den richtigen Zeitpunkten gemäht wird, kann er langfristig überleben. - Foto: Frank Derer
Dieses Niedermoor hat sich durch die Trockenheit in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. In den Randbereichen, und insbesondere den Gräben, sind aber weiterhin wertgebende Pflanzenarten vorzufinden. Darüber hinaus hat der Standort ein gutes Entwicklungspotenzial u.a. für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling.
Zum Teil befindet sich der Standort bereits in öffentlichem Eigentum, darüber hinaus konnten wir weitere verkaufsbereite Privateigentümer ermitteln. Die Untere Naturschutzbehörde wickelt den Ankauf dieser Flurstücke ab und optimiert die künftige Nutzung des Standortes. Dazu wurden naturschutzfachlich sinnvolle Maßnahmen abgestimmt, die über HALM gefördert werden können. Der Maßnahmenträger ist die Stadt Gießen.
Ankündigung des Projektstarts führt bereits zu ersten Schutzmaßnahmen – Landkreis Offenbach, Gemarkung Rodgau
Auf Initiative der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Offenbach hat die Stadt Rodgau bereits eine Ökokontofläche auf ihrem Niedermoor-Standort eingerichtet. Mit der Renaturierung wurde bereits im Frühjahr 2020, also mit Start unseres Projektes, begonnen.
Auslöser war der Rundbrief des HMUKLV an alle betroffenen Unteren Naturschutzbehörden, in dem über unser Projekt und die zu bearbeitenden Standorte informiert wurde. Die hier zuständige UNB hat das sofort zum Anlass genommen die Renaturierung anzugehen.