Kalkmagerrasen-Vernetzung
Networking für die Artenvielfalt
Da Kalkmagerrasen für klassische Landwirtschaft nicht rentabel genug waren, wurden sie in der Vergangenheit in der Regel über eine Beweidung mit Schafen oder Ziegen genutzt. Dank der lockeren Pflanzendecke ist eine Koexistenz zahlreicher Pflanzenarten möglich. Magerrasen gehören zu den artenreichsten Grünlandtypen. Hier kommen rund 600 Pflanzenarten sowie 90% der heimischen Schmetterlingsarten vor. Für den Erhalt der einheimischen Arten- und Lebensraumvielfalt haben sie aus diesem Grund eine überragende Bedeutung. – Sie sind ein absolut erhaltenswerter Lebensraum!
Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat sich die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe bereits engagiert und einige wertvolle Kalkmagerrasen-Flächen dauerhaft gesichert (zum Beispiel auf dem Hegeküppel und dem Eschkopf).
Es sind Kuppen auf kalkreichem Untergrund, deren Oberboden oft sehr flachgründig und steinig ist. An reichen landwirtschaftlichen Ertrag ist nicht zu denken. Wegen des wenig ertragreichen Bodens wurde dort weder geackert noch gedüngt, und so konnte ein vielfältiges Leben entstehen. Die steinigen Kuppen wurden in der Vergangenheit beweidet. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Beweidung mit Schafen und Ziegen dieser Extremstandorte immer weniger lukrativ, so dass es oft zur Aufgabe der Flächen kam. Das hat jedoch zur Folge, dass die wertvollen, artenreichen Flächen verloren gehen. Dem möchte die NABU-Stiftung entgegenwirken.
Wanderhilfe für wollige Artenschützer
Wie so oft gehören Schafe und Ziegen in diesem Projekt zu den wichtigsten Mitarbeitern. Ohne die schonende Beweidung der Schafe und den Verbiss der immer wieder aufkommenden Gehölze können die einzigartigen Magerstandorte mit ihrer wertvollen Artenvielfalt nicht erhalten werden. Zusätzlich tragen die Schafe auf den Triftwegen in ihrem Fell die Samen der seltenen Orchideenarten von hier nach dort und ermöglichen so die Verbreitung der Arten. Doch durch die intensive Bewirtschaftung zwischen den Kalkmagerrasen-Standorten wird es für die Schäfer mit ihren fleißigen Helfern immer schwieriger zwischen den verinselten Flächen zu wechseln.
Deshalb hat die NABU-Stiftung zusammen mit dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Fachdienst Ländlicher Raum und der Oberen Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Kassel und unterstützt durch das Land Hessen ein Konzept zur Vernetzung der Kalkmagerrasen erstellen lassen.
Auf Grundlage des Konzeptes engagiert sich die NABU-Stiftung seit 2019, Vernetzungsstrukturen zwischen den einzelnen Kalkmagerrasen zu schaffen. Hierfür hat die NABU-Stiftung schon begonnen, Flächen anzukaufen, Wege zu entbuschen oder wieder herzustellen.
Wanderhilfe für wollige Artenschützer
Mit Ihrer Hilfe können wir die Schafherden effektiv bei ihrer Arbeit für den Artenschutz unterstützen und den Wanderschäfer*innen eine Perspektive für die Zukunft bieten.
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NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe
Sparkasse Wetzlar
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