Frühe Falter in Hessen
Melden Sie uns Schmetterlinge auf NABU-Naturgucker!
Zu den auffälligsten Frühlingsboten gehören die frühen Schmetterlinge, die als Falter überwintert haben oder früh schlüpfen und ab März wieder auf Futtersuche gehen. Für genau diese Falter interessieren wir uns und rufen dazu auf, alle Schmetterlingsbeobachtungen zu melden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Auftreten von Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Aurorafalter, Kleiner Fuchs, Admiral und Trauermantel. Selbstverständlich können aber auch weitere Arten gemeldet werden. Melden Sie uns Ihre Schmetterlings-Sichtungen bis zum 12. Mai 2024.
Wie kann ich meine Beobachtungen melden?
Ihre Schmetterlings-Beobachtungen im Frühling können Sie ganz einfach eingeben in der NABU | naturgucker-WebApp
Wozu soll ich Schmetterlinge eigentlich melden?
Unsere heimischen Schmetterlinge sind in jedem Stadium ihrer Entwicklung (Ei, Raupe, Puppe, Falter) an häufig sehr spezifische Umweltbedingungen gebunden: Für die Eiablage und als Nahrungsquelle für die Raupen ist beispielsweise das Vorkommen bestimmter Pflanzenarten unabdingbar.
Schmetterlinge werden vor diesem Hintergrund als herausragende Bioindikatoren angesehen. Sie signalisieren uns aufgrund ihrer Empfindlichkeit die Veränderung der Qualität ihrer Lebensraumbedingungen. Je nach Falterart und Stabilität der Bestände, können dadurch Erkenntnisse im Hinblick auf das Funktionieren bzw. die Beeinträchtigung relevanter Ökosysteme und deren Vernetzung gewonnen werden. Bei den eigentlich weit verbreiteten Arten wirkt sich vor allem der Lebensraumverlust durch die intensive, menschliche Nutzung, sowohl in der Agrarlandschaft, als auch auf städtischen Grünflächen oder im heimischen Garten aus. Ein Feld also, dass uns alle betrifft und auf das wir alle einen Einfluss haben.
Sechs Frühlingsfalter im Kurzportrait
Tagpfauenauge (Inachis io)
Tagpfauenaugen gehören mit ihren auffälligen Augenflecken zu den bekanntesten Tagfaltern. Man findet sie überall dort, wo noch es noch genügend Brennnesseln für ihre Raupen gibt. Die auffälligen Falter überwintern gerne in Kellern und kalten Räumen und können daher nach der Überwinterung schon sehr zeitig im Frühjahr beobachtet werden.
Mehr über Tagpfauenaugen erfahren Sie im ausführlichen Artenportrait
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Der Zitronenfalter überwintert als einzige heimische Schmetterlingsart in der freien Natur ganz ohne jeglichen Schutz. Dafür heftet er sich mit zusammen geklappten Flügeln frei an Pflanzen fest oder setzt sich ins trockene Laub am Boden. Mit Hilfe von körpereigenem Frostschutzmittel kann er auf diese Weise Temperaturen von bis zu -20° C schadlos überstehen.
Mehr über Zitronenfalter erfahren Sie im ausführlichen Artenportrait
Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
Bisher ist der Aurorafalter noch nicht gefährdet, er wird in letzter Zeit aber immer seltener. Dies hängt vielerorts mit der Trockenlegung, Mahd und Überdüngung der von ihm bevorzugten feuchten Standorte zusammen. Der schön gezeichnete Falter überwintert als Puppe und schlüpft nach einer etwa zehnmonatigen Puppenruhe in der ersten Wärmeperiode im Frühling.
Mehr über Aurorafalter erfahren Sie im ausführlichen Artenportrait
Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
Der kleine Fuchs gehört zu den häufigsten heimischen Tagfaltern und ist an seinen orange-braunen Flügeln, die mit leuchtend blauen Punkten gesäumt sind, leicht zu erkennen. Man kann ihn in vielen verschiedenen Lebensräumen antreffen, seine Raupen aber benötigen Brennesseln als Futterpflanze. Daher ist er Gartenbesitzern für wilde Ecken sehr dankbar.
Mehr über den Kleinen Fuchs erfahren Sie im ausführlichen Artenportrait
Admiral (Vanessa atalanta)
Der Admiral ist leicht an seinen ausffälligen Flügelbinden zu erkennen. Eigentlich ist er ein echter Wanderfalter, der den Winter im warmen Süden verbringt und jedes Jahr die Alpen überquert. Inzwischen überwintern aber immer mehr Admirale als Falter bei uns. Auch der Admiral bevorzugt Brennnesseln und freut sich im Herbst über Fallobst.
Mehr über den Admiral erfahren Sie im ausführlichen Artenportrait
Trauermantel (Vanessa antiopa)
Im Gegensatz zu den anderen fünf Schmetterlingen sieht man den Trauermantel eher selten, obwohl er früher bei uns weit verbreitet war. Durch seine Färbung ist er auch für Anfänger unverwechselbar. Trauermäntel sind eng mit Bäumen verknüpft. Ihre Raupen bevorzugen Birken und Weiden, die ausgeschlüpften Falter saugen lieber an Fallobst oder austretendem Baumsaft als an Blüten.
Mehr über den Trauermantel erfahren Sie im ausführlichen Artenportrait
Die Krefelder Studie vor fünf Jahren zeigte das massive Insektensterben auf und löste eine längst überfällige Diskussion zum Insektenschutz aus . Doch getan hat sich seitdem nicht viel: Pestizide, der Verlust von Lebensräumen und die Klimakrise setzen den Populationen weiterhin massiv zu. Mehr →
Rasenflächen bestimmen oftmals das Bild in unseren Gärten. Für Schmetterlinge gibt es da nichts zu holen. Nun liegt es an uns Menschen, diesen Trend zu durchbrechen. Der erste Schritt zu einem Engagement für die bunten „Sonnenvögel“ führt in den eigenen Garten. Mehr →
Wer eine bunte Schmetterlingsvielfalt im Garten erleben möchte, muss seine Grünfläche naturnah gestalten. Hier erfahrt ihr, was Naturfreunde für den Schutz von Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Zitronenfalter und Co im Herbst und Winter tun können. Mehr →
Wer etwas für Insekten tun möchte, kauft am besten Bioprodukte ein und gibt regionalen und saisonalen Erzeugnissen den Vorzug. Bei Getränken sind Säfte von Streuobstwiesen eine gute Wahl! Mehr →