Für eine Lebendige Lahn
NABU will eine attraktive, wilde Flusslandschaft
Die vielen Staustufen in der Lahn haben dazu geführt, dass der Sauerstoffgehalt viel zu gering ist. Die auentypischen Arten sind verschwunden. Im Rahmen des LiLa-LivingLahn-Projekts soll bis 2025 ein Lahnkonzept entwickelt werden, das auch sinnvolle Wege zur Renaturierung aufzeigt.
Zielartenkonzept für die Lahn
Der NABU Hessen schlägt für das Lahnkonzept gemeinsam mit dem BUND und der HGON die Auswahl von zwölf Zielarten vor. Mit Arten wie dem Eisvogel, dem Flussregenpfeifer, der Krickente und dem Biber wurden Tiere ausgewählt, die attraktiv, bekannt und einfach zu bestimmen sind, und die gleichzeitig eine Indikatorfunktion für bestimmte wertvolle Auenlebensräume haben. Wo sie regelmäßig vorkommen, ist die Flussaue in Ordnung. Um den Erfolg der Renaturierung messen zu können, schlagen die Naturschutzverbände konkrete Zielgrößen bis 2040 vor, z. B. 100 Brutpaare des Blaukehlchens, 30 Brutpaare des Pirols und 50 Brutpaare des Eisvogels.
Das Zielartenkonzept nennt die bereits verlorenen Naturschätze an der Lahn und zeigt die Instrumente auf, mit denen eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt an die Lahn zurückgeholt werden kann. So muss mindestens eine Verdoppelung frei fließender Verhältnisse auf mindestens 50 km erreicht werden. Dafür müssen Wehre entfernt, oder parallele Flussverläufe angelegt werden. Durch Rückbau der Uferverbauung soll die Lahn wieder Eigendynamik entwickeln. Für Wassertiere muss wieder eine Durchgängigkeit hergestellt werden. Der Eintrag giftiger Stoffe und von Düngemitteln muss künftig verhindert werden. Mit der Anlage von breiten Gewässerentwicklungsstreifen könnte der Raum für Brachen, Röhrichte, Stillgewässer, Gehölze und Auwälder geschaffen werden, was den Erlebnisreichtum der Aue deutlich erhöhen würde. Die Aktivitäten des NABU werden von der Krombacher Brauerei im Zuge des Projektes „Flussrenaturierung an der Lahn“ unterstützt.