Seit bereits 30 Jahren leben Rauchschwalben auf Bernd Hofmann seinem Hof - Foto: D. Wäß
Flinke Flieger unterm Dach
NABU-Gruppen zeichnen Schwalbenfreundliche Häuser aus
Mehlschwalben am Haus
Das Ehepaar Balzer ist fasziniert von den Flugkünsten der Tiere und beobachtet regelmäßig, wie die Vogel-eltern das Futter ins Nest eintragen. Über den Nestbau an ihrem Haus haben sich die Balzers von Anfang an gefreut. „Für mich sind Schwalben echte Glücksbringer“, betont Angelika Balzer und das Glück wolle sie nie wieder des Hauses verweisen. Einen weiteren persönlichen Bezug führen die Balzers zu den Schwalben auf: Ihre Enkelin sei in der „Schwalbengruppe“ des Kindergartens Weckesheim quasi mit den Tieren groß geworden.
Hilfreiche Kotbretter
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg werden Schwalbenfreunde schon seit längerem ausgezeichnet. Die erste neue NABU-Plakette übergaben Wolfgang Lübcke und Walter Meier vom NABU Edertal Mitte Juli an die Familie Köhler in Alraft. Am Haus der Köhlers nisteten in diesem Jahr 23 Mehlschwalbenpaare. „Unter den Nestern haben wir Kotbretter angebracht“, berichtete Heinrich Köhler. Damit seien Verschmutzungen der Hauswand durch den Kot der Flugkünstler kein Problem. Wer Mehlschwalben an seinem Haus oder Rauch-schwalben im Stall beherbergt, kann sich beim NABU um die Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus" bewerben.
Rauchschwalben im Stall
Der NABU Ortenberg zeichnete im August den Pferdehof von Bernd Hofmann aus. Der leiden-schaftliche Pferdebesitzer hat viel übrig für die eleganten Vögel und so nisten in fast allen seinen Pferdeställen seltene Rauchschwalben. NABU-Gruppenchef Dietmar Wäß, der den Hof prämierte, konnte 21 Nester zählen. „Vor dreißig Jahren, als die früheren Werkhallen zu Pferdeställen umfunk-tioniert wurden, zogen sofort auch Rauchschwal-ben ein“ erklärte Bernd Hofmann. Und sie sind bis heute geblieben. Auch in diesem Jahr erblickten wieder viele Jungvögel auf dem Hof das Licht der Welt. Hofmann und seine Familie mögen die Schwalben sehr, auch wenn viel Vogelkot zu Verschmutzungen der Ställe und der Boxen führt. Doch das akzeptiert der Naturfreund gerne, wohlwissend dass es im September wieder vorbei ist, wenn die Tiere ihren langen Zug nach Afrika in die Winterquartiere antreten. „Ich wurde oft von Kollegen gewarnt, dass Krankheiten vom Vogelkot auf die Pferde übertragen werden könnten“, so Hofmann. „Doch noch nie sind meine Pferde davon in all den Jahren davon krank geworden“.
Auszeichnungen und Urkunden
Neben den Aktionen „Fledermausfreundliches Haus“ und „Lebensraum Kirchturm“ hat der NABU nun mit dem “Schwalbenfreundliches Haus“ eine weitere Möglichkeit geschaffen, das Engagement von Bürgern für den Naturschutz im Siedlungsbereich zu würdigen. Die Plakette zeigt eine Mehlschwalbe und eine Rauch-schwalbe. Mehlschwalben brüten unter Hausdächern und Rauchschwalben in Viehställen. Der starke Bestandsschwund der Rauchschwalben ist auf den Rückgang der Viehhaltung in unseren Dörfern zurückzuführen.
Früher galten Schwalben als Boten des Glücks, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten. Noch heute gilt die erste aus dem afrikanischen Winter zurückgekehrte Schwalbe als Zeichen dafür, dass der Frühling beginnt. Mehr →
Schwalben finden leider immer weniger geeignete Lebensräume und Nistmöglichkeiten. Helfen Sie den beliebten Sommerboten und machen Sie Ihr Haus schwalbenfreundlich. Der NABU würdigt das Engagement bundesweit mit einer Plakette! Mehr →
Ihr Markenzeichen ist der leuchtend weiße Bürzel, der sich von der dunklen Oberseite abhebt. Auch bäuchlings ist die Mehlschwalbe mit Ausnahme der Schwanzfedern rein weiß gezeichnet. Der tief gekerbte Schwanz besitzt im Gegensatz zur Rauchschwalbe keine langen Spieße. Mehr →