Frühlingszug der Kraniche
Melden Sie uns Ihre Beobachtungen online
Die Kraniche suchen beim Zug in den Norden manchmal auch Rastplätze in Hessen auf, um sich vom anstrengenden Flug zu erholen und Nahrung aufzunehmen. Der NABU Hessen bittet alle Naturbeobachter darum, an solchen Rastplätzen einen Mindestabstand von 300 Meter einzuhalten, um erschöpfte Tiere nicht unnötig zu beunruhigen.
Beste Beobachtungszeit an sonnigen Tagen
Hessen liegt in einer Hauptzugroute der Kraniche auf ihrem Weg von den Winter-Quartieren im Südwesten Europas zu ihren Brutgebieten an der Ostsee und im hohen Norden. An ihren südlichen Sammelplätzen – vor allem am Lac du Der-Chantecoq (Marnestausee) in Nordfrankreich – finden sich die Kraniche im Frühling in großen Gruppen ein. Besonders bei sonnigem Wetter und südwestlichen Winden brechen sie in Schwärmen früh morgens auf, ziehen vor allem die Rheinebene entlang und weiter über Mittel- und Osthessen hinweg in Richtung Weser. Dabei nutzen sie bevorzugt die hessischen Flusstäler.
Für den Naturbeobachter sind die ziehenden Kraniche an ihrer keilförmigen Formation und den trompetenartigen Rufen leicht zu erkennen. Die kräftigen und erfahrenen Tiere fliegen an der Spitze, dann folgen Familien mit durchschnittlich zwei Jungtieren. Bei günstigen Flugbedingungen können die bis 1,30 Meter großen Tiere ohne Zwischenhalt bis zur Ostsee fliegen. Dabei fliegen sie mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 70 Stundenkilometern. Bei schlechtem Wetter legen einige von ihnen manchmal auch eine Rast in Hessen ein. Sie landen dann z.B. in den Rheinauen, in der Wetterau, im Amöneburger Becken sowie an Ohm, Lahn, Fulda und Werra.
Je mehr Daten wir über das Zugverhalten der Kraniche erhalten, desto besser können wir vor Ort Schutzmaßnahmen ergreifen – z.B. für Rastplätze in Hessens Flussauen und Feuchtgebieten.
Bernd Petri,
Kranich-Experte des NABU Hessen
Kranichbeobachtungen online melden!
Um ein genaues Bild vom Zuggeschehen in Hessen zu erhalten, bittet wir darum, dem NABU Hessen alle Kranich-Beobachtungen zu melden. Am einfachsten ist es, die Daten online bei NABU-Naturgucker einzutragen. Praktisch: Auf der Naturgucker-Webseite kann man sich nicht nur die eigenen Sichtungen, sondern auch alle anderen bisherigen Kranich-Beobachtungen aus Hessen und anderen Bundesländern anschauen. Auf diese Weise lässt sich der Kranichzug, bei dem mehr als 300.000 Vögel über Hessen hinwegfliegen, ganz leicht mitverfolgen.
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