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Die Maikäfer sind wieder da!

Alle vier Jahre ein einmaliges Naturschauspiel

Im Hessischen Ried kommt es alle vier Jahre zum Massenausflug der Waldmaikäfer. Dann schwirren Millionen von Käfern durch den Wald und bieten Nahrung im Überfluss – davon profitieren viele Fressfeinde wie Vögel, Fledermäuse, Igel und Spitzmäuse.


Maikäfer - Foto: Helge May

Maikäfer - Foto: Helge May

Naturfreunde können sich auf ein nur alle vier Jahre stattfindendes besonderes Schauspiel freuen: den Massenflug der Maikäfer (der letzte Massenflug fand im Jahr 2022 statt). Wenn es so weit ist, verlassen viele Millionen Wald-Maikäfer ab Ende April den Waldboden im hessischen Ried, wo sie zuvor drei bis vier Jahre lang als Engerlinge, also als Larven gelebt haben. Nun ist Fressen und Fortpflanzung angesagt. Vor allem das frische Grün der Eichen und anderer Laubbäume lassen sich die Waldmaikäfer schmecken. Durch den Laubfraß der Käfer kaum Probleme – die Bäume treiben später einfach noch ein zweites Mal aus.


Einmaliges Naturschauspiel nur alle vier Jahre

Maikäfer - Foto: Helge May

Maikäfer - Foto: Helge May

In der südhessischen Rheinebene finden die Käfer vornehmlich dank menschlicher Aktivitäten wie der Absenkung des Grundwasserspiegels auf grundwasserfernen, lockeren Sandboden geeignete Lebensräume, was zu einer starken Vermehrungsrate führt. Doch je mehr Maikäfer es gibt, desto stärker vermehren sich auch ihre natürlichen Feinde – wie zum Beispiel Vögel und Fledermäuse, aber auch bestimmte Parasiten, Bakterien, Pilze und Viren. Die Maikäferpopulation baut sich über mehrere Jahrzehnte auf und bricht dann, bei sehr hohen Engerlingsdichten, auf natürliche Weise zusammen.


Maikäfer sind ein wichtiger Teil des Ökosystems Wald und müssen nicht bekämpft werden – schon gar nicht mit Gift. Sie dienen Vögeln und Fledermäusen als wichtige Nahrung.

Maik Sommerhage

Landesvorsitzender NABU-Landesverband Hessen

Lebensweise und Vermehrung

Maikäfer - Foto: Helge May

Maikäfer - Foto: Helge May

In Deutschland gibt es zwei Arten von Maikäfern - den Feldmaikäfer und den Waldmaikäfer. Beide sind ausschließlich Pflanzenfresser. Nach der Begattung legen die Weibchen in mehreren Schüben ihre Eier ins lockere Erdreich ab. Dazu fliegen die Feldmaikäfer in offenes Gelände, während die Waldmaikäfer in der Nähe ihrer Fraßbäume verbleiben. Die als Engerlinge bekannten, bis fünf Zentimeter großen Maikäferlarven entwickeln sich – in unseren Breiten meist vier Jahre lang – vollständig im Boden und ernähren sich von Pflanzenwurzeln.

Im Herbst des letzten Jahres wandeln sich die Engerlinge in die fertigen Jungkäfer. Sie überwintern bis zu einen Meter tief im Erdreich und schlüpfen dann ungefähr Ende April. Der so genannte Reifefraß bis zum Absterben der Käfer nach erfolgreicher Fortpflanzung dauert ungefähr sechs Wochen. Feldmaikäfer gehen dabei gerne auch an Obstbäume, während Waldmaikäfer Eichen, Buchen und Hainbuchen bevorzugen. Im südhessischen Ried kommt es wegen des Entwicklungszyklus der Käfer alle vier Jahre zu sogenannten Massenflugjahren der Waldmaikäfer, immer im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft.


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Maikäfer - Foto: Helge May
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