„Moorfibel“ wirbt für die Natur
Einweihung des NABU-Haus am Roten Moor in der Rhön
Nach dreijähriger Planungs- und einjähriger Bauzeit wurde das NABU-Haus am Roten Moor im Beisein der hessischen Umweltministerin Priska Hinz und vieler Gäste nun wiedereröffnet. Im Mittelpunkt des Erweiterungsbaus steht die neue etwa 80 Quadratmeter große Dauerausstellung „Moorfibel“, die im Rahmen einer Einweihungsfeier der Öffentlichkeit übergeben wurde. „Das NABU-Haus am Roten Moor möchte die Besucher der Rhön über die biologische Vielfalt des Roten Moores informieren und auf die Bedeutung des Moorschutzes für den Klimawandel aufmerksam machen“, erklärte Hartmut Mai, Vorsitzender der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe.
"Moorfibel" wirbt für biologische Vielfalt und Klimaschutz
In sechs Ausstellungs-Kapiteln stellt die „Moorfibel“ das Naturschutzgebiet vor, berichtet über seine Nutzungsgeschichte und zeigt Möglichkeiten auf, was der Einzelne für den Schutz von Mooren tun kann. Die hessische Umweltministerin Priska Hinz zeigte sich erfreut darüber, dass es mit dem NABU-Haus am Roten Moor jetzt eine Bildungseinrichtung gebe, die sich speziell mit dem Schutz des seltenen und gefährdeten Lebensraums befasse. „Die Biodiversitätsstrategie der Landesregierung setzt sich für den langfristigen Erhalt von Hessens Natur ein. Das Rote Moor gehört zu den einzigartigen hessischen Naturschätzen, die wir bewahren wollen“, so Hinz. Deshalb sei es wichtig, Menschen für die faszinierende Lebenswelt der Moore zu begeistern. Mit dem NABU-Haus sei dafür eine vorbildliche Einrichtung geschaffen worden. Landrat Bernd Woide betonte die gute Zusammenarbeit von Landkreis, NABU und Biosphärenreservat bei der Verwirklichung des ehrgeizigen Projektes: „Gemeinsam haben wir es geschafft, mit Hilfe von Fördermitteln des Landes und der EU ein weiteres Leuchtturmprojekt im Biosphärenreservat zu realisieren, das dazu beiträgt, den nachhaltigen Tourismus in der Region zu fördern“, so Woide.
Beitrag zu nachhaltiger Regionalentwicklung
NABU-Stiftungsvorsitzender Mai wies darauf hin, dass nicht nur mit dem fertigen Gebäude, sondern auch im Rahmen der Bautätigkeit ein Beitrag zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung geleistet worden sei: „Wir haben bevorzugt mit Firmen aus der Region gearbeitet, Lärchenholz aus der Rhön verarbeitet und die aktuellsten Umweltstandards berücksichtigt“. Als Beispiele nannte er die moderne Pellet-Heizungsanlage mit Wärme-Rückgewinnung, die Solaranlage auf dem Dach des Gebäudes und die vollbiologische Kläranlage mit Planzenbeet. Für den Artenschutz seien zudem Fledermausquartiere am Gebäude angebracht worden. Der NABU-Landesvorsitzende Gerhard Eppler bedankte sich bei allen Beteiligten für die geleistete Arbeit und wies darauf hin, dass der NABU rund 1,8 Millionen Euro in das Projekt investiert habe. EU und Land Hessen stellten einen Zuschuss von 350.000 Euro zur Verfügung. Auch zahlreiche NABU-Gliederungen aus ganz Hessen, der NABU-Bundesverband und private Spender trugen maßgeblich zur Finanzierung bei. Das Mineral-wasserunternehmen Rhönsprudel ist ein wichtiger Partner für Bildung und Artenschutz-Maßnahmen. Für die Zukunft sind noch weitere Aktivitäten geplant: „Wir wollen am NABU-Haus am Roten Moor künftig auch Umweltbildungsprojekte für Schulklassen anbieten“, erklärte Eppler.
Architekt Oliver Steyer und Hartmut Mai überreichten dem Pächter-Ehepaar Maria und Herbert Adolf aus Gersfeld gemeinsam mit dem NABU-Kreisvorsitzenden Volker Strauch den Hausschlüssel für den Betrieb der attraktiven Bildungseinrichtung. Die neu gestaltete Jausenstation hat nun bis zu 70 Sitzplätze im Innenbereich sowie eine große neue Sonnenterasse und möchte Rhönausflügler, Wanderer, Mountainbiker und Skilangläufer das ganze Jahr über mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnen.