Warum Insektenschutz Networking braucht
Brummende und flatternde Highways für die Vielfalt



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Warum fliegen Schmetterlinge auf Kalkmagerrasen?
Für den Erhalt der Artenvielfalt haben Kalkmagerrasen eine überragende Bedeutung: Dank ihrer lockeren Pflanzendecke kommen dort über 600 Pflanzenarten vor, die mit ihren leuchtenden Blüten besonders viele Tagfalter anlocken. Gehen diese wertvollen Flächen verloren, so gehen auch die Artenzahlen der Schmetterlinge in besorgniserregender Weise zurück. Aber auch für viele Laufkäfer und Heuschrecken ist dieser Lebensraumtyp von besonderer Bedeutung.

Blüte von Schlüsselblumen und Orchideen - Foto: Berthold Langenhorst
Die Welt der Insekten ist ungeheuer vielfältig und für Mensch und Natur unersetzlich.. Das Funktionieren fast aller Ökosysteme hängt von ihnen ab:
- Als Nahrungsquelle bilden Insekten eine wichtige Grundlage für eine Vielzahl weiterer Tierklassen wie Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Reptilien. So füttern beispielsweise die meisten Brutvogelarten ihre Jungen mit Insekten.
- Durch das Sammeln von Nektar und Pollen sorgen sie für die Bestäubung und den Fortbestand von weltweit etwa 90 Prozent aller Pflanzenarten. Damit stellen sie einen Großteil der menschlichen und tierischen Ernährung sicher.
- Als wichtige Nützlinge in der Forst- und Landwirtschaft dämmen sie die Ausbreitung schädlicher Insekten ein. Die Larven der Florfliegen beispielsweise können pro Entwicklungsphase bis zu 500 Blattläuse oder Milben verzehren.
- Und auch ihre Rolle als Verwerter ist wichtig: Durch die Remineralisierung organischer Stoffe wie Pflanzenreste und Tierleichen im Boden sorgen sie für die Fruchtbarkeit unserer Böden.
Warum Insektenschutz gutes Networking braucht
Artenschutz ist immer auch Lebensraumschutz
Ohne schonende Beweidung durch Schafe und den Verbiss der immer wieder aufkommenden Gehölze können die einzigartigen Magerstandorte mit ihrer wertvollen Artenvielfalt nicht erhalten werden. Zusätzlich tragen die Tiere auf den Triftwegen in ihrem Fell die Samen der seltenen Orchideenarten von hier nach dort und ermöglichen so die Verbreitung der Arten. Die"wolligen Artenschützer" helfen uns also dabei, den Pflanzenreichtum der Kalkmagerrasen zu erhalten und vergrößern und diesen Lebensraum dauerhaft für Insekten zu bewahren.
Unsere Flächen am Eschkopf und am Hegeküppel werden durch Schafe und Ziegen extensiv beweidet. Da es für den Schäfer in der Vergangenheit oft schwierig war, mit seiner Herde zwischen den verinselten Flächen zu wechseln, hat die NABU-Stiftung zusammen mit dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Fachdienst Ländlicher Raum und der Oberen Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Kassel und unterstützt durch das Land Hessen ein Konzept zur Vernetzung der Kalkmagerrasen erstellen lassen und engagiert sich seit 2019, Flächen zu optimieren und Vernetzungsstrukturen zu schaffen. Dazu werden weitere Grundstücke angekauft, Wege wiederhergestellt und Pflegemaßnahmen stets nach neuesten naturschutzfachlichen Erkenntnissen geplant und umgesetzt.
Bei der Beweidung richtet der Schäfer beispielsweise einen Schonstreifen ein, der erst beim zweiten Beweidungsgang bewirtschaftet wird, so dass während der Beweidung Ausweichmöglichkeiten für den Zwerg-Bläuling und weitere Begleitarten zur Verfügung stehen. Dadurch wird das unbeabsichtigte „Gefressen werden“ der kurz vor dem ersten Beweidungsgang abgelegten Eier reduziert und es stehen immer genügend Nektarpflanzen für Imagines zur Verfügung.
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