An Hessen führt kein Weg vorbei
Landesarbeitsgruppe Wolf setzt sich für Rückkehrer ein
NABU-Landesarbeitsgruppe Wolf - Foto: Inge Till
Anfang 2015 kamen Wolfsexpert*innen aus allen Teilen Hessens zusammen, um sich gemeinsam für Wölfe in Hessen einzusetzen. Sehr schnell steckte sich die Gruppe gemeinsame Ziele ab und konnte am Tag des Wolfes, dem 30. April, die Gründung der Landesarbeitsgruppe bekanntgeben. In der LAG haben sich Ehrenamtliche aus allen Teilen Hessens zusammengefunden, um die Rückkehr des Wolfs zu begleiten und für ein gedeihliches Miteinander von Mensch, Weidetieren und Wolf zu werben. NABU-Wolfsexpert*innen setzen sich für den Wolf ein und unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit des NABU. Sie stehen den Mitbürger*innen als regionale Ansprechpartner*innen für Fragen rund um die Rückkehr des Wolfes zur Verfügung.
Hessen braucht besseres Wolfsmanagement
In der NABU-Landesarbeitsgruppe Wolf sind Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen aktiv, so auch Weidetierhalter, Jäger und Veterinäre, die sich für den Schutz der Wölfe einsetzen. „Für alle Wolfsfreund*innen im NABU gilt eine wichtige Regel: Wir arbeiten stets sachlich und auf wissenschaftlicher Basis. Und wir setzen uns für ein gutes Miteinander von Wolf und Weidetierhaltung ein. Das würden wir uns von manchen anderen Akteuren auch wünschen“, erläutert Till das Selbstverständnis der NABU-Aktiven.
Klar ist aber auch, dass der Wolf als Spitzenprädator ein integraler Teil der heimischen Natur ist und wichtige Aufgabe im Ökosystem erfüllt. „Wo der Wolf jagt, wächst der Wald“, so Till. In Gebieten, in denen Wölfe streifen, gibt es unter Umständen weniger Verbissschäden an den Bäumen, so dass sich der Wald leichter natürlich verjüngen kann. Für die Zukunft wünschen sich die Wolfs-Aktiven, dass sich Naturschützer, Weidetierhalter und Jäger künftig verstärkt gemeinsam für den Schutz von Wölfen und Weidetieren einsetzen.
Miteinander von Wolf und Weidetierhaltung
Der NABU Hessen kann auf zehn erfolgreiche Jahre für den Schutz des Wolfs in Hessen zurückblicken. „Als wir vor zehn Jahren die NABU-Landesarbeitsgruppe Wolf gründeten, war uns von Anfang an klar, dass es erfolgreichen Wolfsschutz nur mit einem guten Herdenschutz gibt. Der Erhalt unserer artenreichen Kulturlandschaft durch Beweidung mit Schafen, Ziegen und Rindern ist uns sehr wichtig“, erklärt die LAG-Sprecherin Inge Till.
Deshalb fordert der NABU den hessischen Umweltminister Ingmar Jung auf, den Herdenschutz deutlich zu verbessern. „Es kann nicht sein, dass Weidetierhalter monatelang auf die Auszahlung von Fördergeldern warten müssen und mit unnötiger Bürokratie wie einer fünfjährigen Festlegung ihrer Betriebspläne gegängelt werden“, so Till. Hier gibt es erheblichen Reformbedarf. Das Land muss auch verstärkt auf einen solidarischen Herdenschutz achten. Wenn einzelne Betriebe den Herdenschutz schleifen lassen, können Wölfe dort lernen, dass Weidetiere eine leichte Beute sind. Es ist wichtig, dass alle Weidetierhalter in einer Region an einem Strang ziehen.
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