Die Gefahr der Hinrichtung von Sozialstandards humorvoll umgesetzt. - Foto: Alec de Zilva
Aktionstag für gerechten Welthandel
Rückblick auf die Demonstration gegen TTIP, CETA und TISA im September 2016 in Frankfurt am Main
Für einen gerechten Welthandel, gegen TTIP, CETA und TISA: Unter diesem Motte demonstrierten am landesweiten Aktionstag am 17. September 2016 über 300.000 Menschen gegen die umstrittenen Freihandelsabkommen, die derzeit zwischen EU und den USA bzw. Kanada ausgehandelt werden. In Fankfurt kamen 50.000 Menschen zusammen. Organisiert wurde der bundesweite Aktionstag, mit Demonstrationen in sieben deutschen Großstädten, von einem breiten Bündniss aus NGOs, Gewerkschaften, kirchlichen Vereinen sowie Bürgerinitiativen und Parteien. Auch der NABU Hessen war am Aktionstag beteiligt und auf der Demonstration in Frankfurt durch NABU-Aktive, Mitglieder und andere Unterstützer vertreten.
Vielfältigster Protest gegen TTIP, CETA und TISA
So bunt und unterschiedlich, wie die über hundert Organisationen, Vereine und Parteien, die zur Demonstration aufgerufen haben, waren auch die Teilnehmer der Demo in Frankfurt. Von Kleinkindern, die sich an den vielen bunten Luftballons erfreuten bis zum Seniorenverband des Frankfurter DGB waren alle Altersgruppen vertreten. Die Linksjugend Solid demonstrierte gemeinsam mit dem evangelischen Jugendverband, die ÖDP neben der anarchistisch ökologischen Bergpartei, der deutsche Kulturrat neben der Pogo-Partei. Dieser vielfältige Protest zeigt vor allem eins, die Ablehnung von TTIP, CETA und TISA geht durch alle politischen und geselschaftlichen Schichten, vom Pogo-Anarchisten bis zum katholischen Pfarrer.
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Die IG Metall und andere Gewergschaften waren ebenfalls vertreten. - Foto: Alec de Zilva
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Viele Demonstranten brachten selbst gebastelte Schilder und Banner mit. - Foto: Alec de Zilva
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Auch musikalische Begleitung fehlte auf der Demo nicht. - Foto: Alec de Zilva
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Bauernverbände und Öko-Landwirte demonstrierten mit in Frankfurt. - Foto: Alec de Zilva
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Verschiedenste Forderungen auf der Frankfurter TTIP Demo. - Foto: Alec de Zilva
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Die Titanic-EU steuert auf den Eisberg TTIP zu. - Foto: Alec de Zilva
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Viele Demonstranten brachten selbst gemalte Transparente mit. - Foto: Alec de Zilva
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Auch die Flughafenausbaugegner demonstrierten in Frankfurt. - Foto: Alec de Zilva
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Immer wieder im Demonstrationszug zu sehen: Die NABU-Fahne. - Foto: Alec de Zilva
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Etwa 50.000 Menschen gingen in Frankfurt auf die Straße. - Foto: Alec de Zilva
Warum wir in Frankfurt demonstriert haben?
Die zwischen der EU und den USA bzw. Kanada geplanten Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TISA sind nicht nur unter intransparenten Verhandlungsbedingungen und unter starkem Lobbyeinfluss primär wirtschaftlicher Interessensgruppen zustande gekommen, sie bedrohen auch wesentliche Bestandteile des europäischen Umwelt- und Verbraucherschutzes. So gilt z.B. in Europa das sogenannte Vorsorge-Prinzip, nach welchem ein Produkt, das auf den europäischen Markt kommt, zuerst auf seine gesundheitliche Unbedenklichkeit überprüft werden muss. In den USA und Kanada gilt das Nachsorge-Prinzip, nach dem Produkte so lange zugelassen werden, bis eine Gefahr für Bürger oder Umwelt nachgewiesen werden kann. Die in den Freihandelsabkommen geplante Angleichung der beiden Zulassungsverfahren ist einer der wesentlichen Gründe des NABU, TTIP und CETA strikt abzulehnen. "Mit CETA und TTIP werden wesentliche Punkte der EU-Standards im Bereich des Klima- und Umweltschutzes ausgehöhlt. Das darf nicht passieren. Wir brauchen hohe Standards für Umwelt,- Klima – und Naturschutz und keine Absenkung hart erkämpfter Normen, nur damit einige wenige Großunternehmen höhere Gewinne erzielen. Bei diesen elementaren Fragen müssen auch die nationalen Parlamente miteinbezogen werden", so Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU-Hessen.